Legt die Bank of Japan geldpolitisch nach?
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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Bank von Japan (BoJ) berät an diesem Mittwoch und Donnerstag über die Geldpolitik. Nicht wenige Marktbeobachter erwarten angesichts einer lahmen Wirtschaftsentwicklung und niedriger Inflation eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Manche Volkswirte schließen nicht aus, dass die Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres geschrumpft ist. Nach dem bereits negativen BIP zum Jahresschluss 2015 befände Japan sich damit in technischer Sicht wieder in der Rezession. Auch die Aufwertung des Yens stößt viele in Japan übel au. Eine starke Währung schmälert die Gewinne der japanischen Exportwirtschaft und drückt die Aktienkurse. „Gerade aus Japan könnte es Überraschungen geben“, sagt Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. „Gerüchte gehen um, die Notenbank könnte ihre Aktienkäufe verdoppeln“.
Doch nicht nur darum geht es: Die Notenbanker rund um Gouverneur Haruhiko Kuroda könnten an mehreren Schrauben drehen. Die Fragen stehen im Raum, wie viele Staatsanleihen und Wertpapiere die Bank kauft, welche Wertpapiere es sein könnten, und wie weit sie den negativen Zins senkt? Noch liegt er bei minus 0,1 Prozent. Der ehemalige Vizegouverneur der Zentralbank, Kazumasa Iwata, empfiehlt, den Negativzins auf minus 1 Prozent zu senken. Er geht, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, davon aus, dass die BoJ bis 2017 an die Grenzen der Ankäufe von Staatsanleihen stößt. Die großen Geschäftsbanken hätten sich schon von großen Teilen ihrer Bestände getrennt und auch die Schuldenaufnahme des Staates sei nicht unendlich. Derzeit kauft die Bank Staatsanleihen im Wert von 80 Billionen Yen, fungible Fondsanteile von 3,3 Billionen Yen und handelbare Immobilienfonds von 90 Milliarden Yen im Jahr. Mit den Käufen börsengehandelte Fonds dominiert die Bank schon den Markt für ETFs in Japan.
Als neues Instrument der Geldpolitik wird laut FAZ auch spekuliert, dass die BoJ zusätzlich zum Strafzins auf Teile der Überschussreserven den Geschäftsbanken negative Zinsen auf bestimmte Ausleihungen anbieten könne, um sie so für eine Kreditvergabe zu belohnen. Eine geldpolitische Option hat Kuroda bereits ausgeschlossen. „Wir haben keine Absicht, Helikoptergeld einzusetzen“, sagte er dem „Wall Street Journal“.
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