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12:29 Uhr, 06.09.2016

"Leere Worte" stabilisieren die Ölpreise nicht auf Dauer

Bereits Ende vergangener Woche hatte Wladimir Putin für Spekulationen gesorgt, es könnte zu einer Verständigung zwischen den beiden wichtigen Energielieferanten Russland und Saudi-Arabien kommen. Das sind nur leere Worte, kommentierten Analysten.

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New York/ Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Spekulationen darüber, dass Russland und Saudi-Arabien sich über eine Drosselung der Ölfördermenge verständigen könnten, haben den Ölpreisen gestern eine beachtliche Tagesrally beschert. Zwischenzeitlich standen Zugewinne von rund 5 Prozent zu Buche. Letztlich wurden die Gewinne aber weitgehend wieder abgegeben. Am Dienstag wird Brent bei 47,30 US-Dollar je Barrel gehandelt, nachdem die Notierung am Vortag noch an der 49,50 US-Dollar-Marke kratzte.

Am Rande des G-20-Treffens der Staats- und Regierungschefs in China schlossen Russland und Saudi-Arabien ein Abkommen mit dem Ziel der Stabilisierung des Ölpreises ab. Eine Pressekonferenz am Mittag fiel dann aber enttäuschend aus. Die beiden großen Ölförderer zeigten sich lediglich zuversichtlich, dass der Ölpreis mit einer künftigen engeren Zusammenarbeit ins Gleichgewicht gebracht werden könne. Konkrete Zusagen wurden nicht genannt, auch eine Förderobergrenze wurden nicht beschlossen. Der saudi-arabische Energieminister al-Falih sieht momentan nicht einmal die Notwendigkeit für eine Deckelung der Ölproduktion.

Bereits Ende vergangener Woche hatte Russlands Präsident Wladimir Putin für Spekulationen gesorgt, es könnte zu einer Verständigung zwischen den beiden wichtigen Energielieferanten kommen. Eugen Weinberg, Analyst der Commerzbank, sagte, er glaube nicht, dass das Eingreifen Putins zu einer Wende führen werde. „Das sind nur leere Worte“, kommentierte er die Vereinbarung. Ende des Monats wollen sich die OPEC-Mitglieder zu Verhandlungen in Algerien treffen. Ob dann konkrete Obergrenzen bekannt gegeben werden, darf zum jetzigen Zeitpunkt bezweifelt werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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