Kommentar
11:21 Uhr, 25.10.2017

Langweilig war es heute nicht in Washington..

Um die angeblichen Russland-Verstrickungen der Trump-Kampagne wird es nicht nur seltsam still, das Pendel schlägt inzwischen sogar in die andere Richtung aus.

Wie die Washington Post am Dienstag mitteilte hat Hillary Clinton und das Democratic National Committee die Researcher von Fusion GPS bezahlt um das berühmt berüchtigte “Russland Dossier” zu fabrizieren, welches ausschlaggebend für die FBI-Ermittlungen gegen Trump & Co. beziehungsweise Moskau war. Besonders brisant dabei ist, dass auch ein anonymer Republikaner der Firma finanziell unter die Arme gegriffen hat, um Belastendes gegen Trump zu Tage zu fördern. Fusion GPS lehnt jede Zusammenarbeit mit dem Kongress in dieser Angelegenheit ab, und weigert sich die geforderten Bankdaten zu produzieren, welche mehr Licht auf die Finanziers und die Höhe der geflossenen Gelder werfen würden. Am Freitag läuft ein entsprechendes Ultimatum ab.

www.washingtonpost.com/world/national-security/clinton-campaign-dnc-paid-for-research-that-led-to-russia-dossier/2017/10/24/226fabf0-b8e4-11e7-a908-a3470754bbb9_story.html?utm_term=.e3f1483dbb7f

Auch der umstrittende Uranium One-Deal rückt wieder in den Fokus und könnte Clinton zusätzlich in Bedrängnis bringen. Wie “The Hill” heute meldete, nehmen zwei mächtige Ausschüsse des Repräsentantenhaus die Transaktion, über welche Russland Zugriff auf 20 % der amerikanischen Uranreserven erhielt jetzt genauer unter die Lupe. Angeblich hatte das FBI umfangreiche Beweise darüber gesammelt, wie Moskau gezielt US-Firmen unterwanderte und im großen Stile Bestechungen eingesetzt hat, um den Deal unter Dach und Fach zu bringen. Momentan steht jetzt die Frage im Raum, warum diese Informationen dem Kongress damals vorenthalten wurden. Die Republikaner werfen der Clinton Campaign vor, im Rahmen der Transaktion Bestechungsgelder aus Russland in Höhe von 145 Millionen Dollar erhalten zu haben.

thehill.com/policy/national-security/356885-house-committees-announce-probe-into-russia-uranium-deal

Jeff Flake hat am Dienstag seinen Abgang angekündigt und in einer lesenswerten Brandrede schwere Vorwürfe gegen Trump und die Exekutive erhoben. Für die Börse könnte der Rückzieher durchaus signifikant sein, da Flake politisch nun nichts mehr zu verlieren hat und sich möglicherweise einer Steuerreform im Sinne Trumps verweigert.

www.politico.com/story/2017/10/24/jeff-flake-full-text-senate-speech-transcript-244116 

Während dem Mittagessen mit Senatoren rief Trump zur Abstimmung per Handzeichen über den nächsten Fed-Chef auf und angeblich sprach sich eine Mehrheit für John Taylor aus. Den Anleihen gefielen diese Aussichten verständlicherweise nicht, hält Taylor QE doch für nichts weiteres als ein Werkzeug zur versteckten Währungsmanipulation, welches nicht nur die Wirtschaft, sondern auch das politische System in Schieflagen bringt.

economicsone.com/2017/09/22/new-results-on-international-monetary-policy-presented-at-the-swiss-national-bank/

Wenn Sie sich für Makrothemen mit Fokus USA interessieren sind Sie bei mir genau richtig. Ich lebe in den Vereinigten Staaten und beobachte dort sehr genau die Börsen-Szene.
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5 Kommentare

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    Kinmod

    solche Ferndiagnosen sagen mehr über die Leute, die sie erstellen und dann öffentlich ausschlachten. Gustl Mollath wurde auf ähnlicher Basis in Deutschland weggesperrt. Komplett zu Unrecht, wie man inzwischen einräumen musste.

    Was die Sachlichkeit des Spiegels mit seinen zwei Hater-Covern zu Trump angeht, wäre ich generell vorsichtig. Der Friedensnobelpreisvorgänger ist für mehrere Tausend Drohnentote verantwortlich und hat eine Flüchtlingsobergrenze installiert, die deutlich knausriger ist als die der CSU. Dazu ein Putsch in der Ukraine und sehr setlsames Handeln in Syrien durch die Obama-Administration. Dazu wenig im Spiegel -eher nichts.

    12:43 Uhr, 25.10.2017
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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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