LANG & SCHWARZ – Brokeraktie nach Absturz jetzt kaufenswert?
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Erwähnte Instrumente
- Lang & Schwarz AGKursstand: 10,900 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Lang & Schwarz AG - WKN: LS1LUS - ISIN: DE000LS1LUS9 - Kurs: 10,900 € (XETRA)
Nach den Rekordjahren 2020 und 2021 sind die Anleger jedenfalls wieder in der Realität des Brokergeschäfts angekommen. Gute Zeiten wechseln sich hier rasend schnell mit extrem schlechten Zeiten ab. Ist nach dem Kurssturz das Schlimmste vorüber?
Stabilisierung im Geschäft spürbar
Die positive Nachricht, in der heutigen Meldung zu den vorläufigen, nicht testierten Zahlen, ist sicherlich die Aussage, dass der Jahresbeginn 2023 besser verläuft, als das Vorjahr geendet hat. Das vierte Quartal verlief außerordentlich schwach und das Konzernergebnis war (ohne Sondereffekte) mit Ach und Krach gerade noch so positiv ausgefallen.
Im Gesamtjahr 2022 hat L&S 8,8 Mio. EUR Netto verdient. Das entspricht 0,93 EUR pro Aktie nach 2,22 EUR pro Aktie im Jahr zuvor. Erfreulich ist auch die Ankündigung einer Dividende i. H. v. 0,64 EUR pro Aktie. Freilich, aktuell sind die Zahlen noch nicht testiert und gerade bei L&S müssen Anleger vorsichtig sein, ob dem Wirtschaftsprüfer nicht noch etwas einfällt. Die Problematik rund um Cum-Ex hatte ich in zahlreichen früheren Beiträgen beschrieben.
Wie L&S verlautbaren lässt, habe der Broker seine Marktposition erfolgreich behaupten können. An der EUWAX habe man sogar weiter die Spitzenposition bei Partizipationszertifikaten inne. All die Schwierigkeiten, um die Vergangenheit haben also nicht dazu geführt, dass die Kunden den Düsseldorfern den Rücken zuwenden. Auch das ist ein Erfolg!
Kehren wir auf den Pfad einer Ertragsstabilisierung, auf niedrigem Niveau zurück, der etwa den Quartalen 2 + 3 aus dem letzten Geschäftsjahr entspricht, dann könnte L&S in diesem Jahr vielleicht zwischen 4 und 8 Mio. EUR verdienen. Das KGV läge dann bei 12 bis 22. Die Zeiten der einstelligen KGVs, aufgrund außerordentlich hoher Gewinne, wären dann erst einmal vorüber. Doch die Marktstellung, die ohne Frage stark ist, muss eben auch irgendwie bezahlt werden. Der Börsenwert von 100 Mio. EUR wirkt da relativ überschaubar.
Fazit: Ich erwarte mir von L&S kurzfristig nicht viel. Langfristig orientierte Anleger könnten aber durchaus mal einen ersten Fuß in die Tür stellen. Der nächste Aufschwung kommt bestimmt. Ob in 6 Monaten oder erst in 5 Jahren ist heute schwer zu prognostizieren. Was L&S braucht, sind Privatanleger und Volatilität. Also eine Sau die durchs Dorf getrieben wird. In der aktuellen Niedrig-Vola-Phase lässt sich nur wenig verdienen.
Jahr | 2022e* | 2023e* | 2024e* |
Ergebnis je Aktie in EUR | 0,93 | 0,60 | 0,70 |
KGV | 12 | 18 | 15 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,64 | 0,50 | 0,60 |
Dividendenrendite | 5,98 % | 4,67 % | 5,61 % |
*e = erwartet |
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das erste Quartal ist bei L&S generell stärker als das viertel Quartal somit würde ich die Meldung nicht als besonders potiiv sehen. Auch hilft eine hohe Volatilität nur bedingt da die Spreads ja nicht mehr so hoch sind wie in der Vergangenheit. Eine Schätzung für nächstes Jahr halte ich für kaum möglich.