Kommentar
14:21 Uhr, 22.02.2025

Bundestagswahl: Die Gewinner-Aktien je nach Wahlausgang!

Erwähnte Instrumente

Die Bundestagswahl steht vor der Tür – und mit ihr die Frage, welche wirtschaftlichen und finanziellen Weichen für Deutschland gestellt werden. Ob Steuern, Renten oder Investitionen: Die Parteiprogramme unterscheiden sich teils erheblich und könnten weitreichende Folgen für Unternehmen und den gesamten Markt haben.

In dieser Goldesel-Topstory beleuchten wir die wichtigsten wirtschaftlichen Vorhaben der Parteien und untersuchen, welche Unternehmen und deren Aktien als Gewinner aus der Bundestagswahl hervorgehen oder gar unter Druck geraten könnten. Zudem werfen wir einen Blick auf die wahrscheinlichsten Koalitionen.

Foto von Arnaud Jaegers auf Unsplash

Eines steht über allem, was ihr aus unserem Artikel mitnehmen könnt. Nutzt euer Recht und haltet euch an eure demokratische Pflicht: Geht wählen!

CDU

Die Union, bestehend aus der Christlich Demokratischen Union (CDU) und der Christlich-Sozialen Union (CSU), legt in ihrem Wahlprogramm 2025 großen Wert auf einen „Politikwechsel für Deutschland“. Ihre wirtschaftlichen Prioritäten umfassen:

  • Senkung der Steuerlast, insbesondere Einkommens- und Unternehmenssteuer auf 25 %.
  • Reduzierung bürokratischer Hürden, besonders für kleine und mittlere Unternehmen.
  • Förderung des Wirtschaftswachstums durch Investitionsanreize und regulatorische Reformen.
  • Senkung der Strompreise durch geringere Netznutzungsgebühren und höhere CO2-Zertifikatspreise.
  • Flexiblere Arbeitsmarktpolitik, um älteren Arbeitnehmern das Arbeiten über das Rentenalter hinaus zu erleichtern.

Aktien, die von einem Sieg profitieren würden

  • Große, profitable Unternehmen: Sie profitieren direkt von Steuersenkungen und Bürokratieabbau, was ihre Profitabilität steigert.
  • Technologieunternehmen: Unterstützung für Digitalisierung und Innovation, wie bei Siemens.

BASF SE: Als weltweit führendes Chemieunternehmen, ist BASF stark von Energiekosten abhängig, da die Produktion energieintensiv ist. Die geplante Senkung der Strompreise durch geringere Netznutzungsgebühren würde die Produktionskosten direkt reduzieren.

Zudem würden Steuersenkungen auf 25 % die finanziellen Spielräume erweitern, da BASF hohe Gewinne versteuert. Der Bürokratieabbau könnte die Genehmigungsverfahren für neue Anlagen oder Chemikalien erleichtern, was Investitionen in Deutschland attraktiver macht.

Die Fokussierung auf eine kohlenstoffneutrale Wirtschaft passt zudem zur Nachhaltigkeitsstrategie von BASF.

Chart

Die BASF-Aktie verzeichnete seit Jahresbeginn ein Plus von etwa 15 %. Nach einer Korrektur vom Jahreshoch bei rund 51,50 EUR bildet sich derzeit eine Unterstützungszone zwischen 47 EUR und 46,60 EUR. Sollte die Aktie die Widerstandsmarke von 50 EUR durchbrechen, könnte sie als nächstes Ziel das Jahreshoch von 51,50 EUR ansteuern.

Siemens AG: Siemens, ein Technologie- und Industriekonzern, würde von der innovationsfreundlichen Politik der CDU/CSU stark profitieren. Der Bürokratieabbau könnte unter anderem Großprojekte (z. B. Infrastruktur, Digitalisierung) erleichtern, während Investitionsanreize in neue Technologien wie KI und Automatisierung die Wachstumsfelder (Digital Industries, Smart Infrastructure) von Siemens stärken würde.

Chart

Die Siemens-Aktie startete das Jahr überzeugend mit einem Zuwachs von mehr als 16 % seit Jahresbeginn und liegt nur knapp unter 4 % vom Jahreshoch. Eine potenzielle Unterstützung könnte sich am oberen Rand des Gaps bei 215 EUR bilden, während das untere Ende bei 210 EUR die nächste Unterstützung markieren könnte.

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SPD

Die SPD setzt in ihrem Wahlprogramm 2025 vor allem auf soziale Gerechtigkeit, staatliche Investitionen und eine stärkere öffentliche Daseinsvorsorge. Drei Branchen könnten davon besonders profitieren:

  • Gesundheits- & Pflegebranche: Bessere Bezahlung und mehr Personal für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen.
  • Bau- & Infrastruktur: Staatliche Milliarden für Wohnungsbau, Brückensanierungen und Verkehrsprojekte.
  • Öffentliche Dienstleistungen: Investitionen in Bildung, Digitalisierung und sozialen Wohnungsbau.

Weitere wirtschaftspolitische Kernpunkte

  • Steuern: Höhere Steuern für Spitzenverdiener zur Finanzierung sozialer Maßnahmen.
  • Subventionen: Förderung erneuerbarer Energien durch staatliche Unterstützung.
  • CO₂-Bepreisung: Unterstützung einer moderaten bis steigenden CO₂-Abgabe.
  • Investitionen: Staatliche Milliardenprogramme für Infrastruktur, Digitalisierung und Klimaschutz.
  • Bürokratie: Gezielte Regulierung zur Sicherung sozialer und ökologischer Standards.

Fresenius SE: Die Fresenius SE ist einer der größten Gesundheitskonzerne Europas und betreibt Krankenhäuser, Dialysezentren und Pharma-Services. Die SPD will die medizinische Versorgung verbessern, Krankenhäuser finanziell absichern und Pflegekräfte besser bezahlen. Das könnte zu höheren staatlichen Ausgaben führen – und Fresenius als Klinikbetreiber und Gesundheitsdienstleister direkt zugutekommen.

Chart

Die Fresenius-Aktie etablierte 2024 einen stabilen Aufwärtstrend, prallte jedoch jüngst an einem älteren Widerstand bei 38 EUR ab. Die aktuelle Konsolidierung könnte bis 35 EUR laufen, wo sich nach Umkehrformationen ein Einstieg anbieten würde.

Hochtief: Ein weiterer möglicher Profiteur der SPD-Politik ist Hochtief, einer der größten deutschen Baukonzerne. Die Sozialdemokraten setzen stark auf öffentliche Investitionen, etwa in Brückensanierungen, Straßenbau und den sozialen Wohnungsbau. Da Hochtief bereits viele Großprojekte für die öffentliche Hand umsetzt, könnte das Unternehmen von neuen Ausschreibungen und milliardenschweren Bauprogrammen profitieren.

Chart

Die Hochtief Aktie konnte mit den Quartalszahlen Anfang November eine starke Rallye auf das Börsenparkett zaubern, die die Aktie in der Spitze bis knapp 157 EUR führte. Darüber bei 160 EUR befindet sich ein älterer Widerstand. Erst darüber liegt bei 173 EUR das Allzeithoch aus 2018. Nach dem starken Lauf könnte die Aktie allerdings auch erstmal länger konsolidieren.

Grüne

Erneuerbare Energien sind billig, sauber und machen uns unabhängig von Autokraten.

Wahlprogramm der Grünen

Die Grünen setzen in ihrem Wahlprogramm 2025 stark auf den Ausbau erneuerbarer Energien, Wasserstoff-Technologie und eine klimafreundliche Wirtschaft. Besonders profitieren dürften diese drei Branchen:

  • Erneuerbare Energien: Schnellere Genehmigungen und massive Investitionen in Wind- und Solarenergie.
  • Wasserstoff & Industrie-Dekarbonisierung: Staatliche Förderung für Wasserstofftechnologien zur Reduzierung von CO₂-Emissionen.
  • Netzausbau & Speicherlösungen: Ausbau der Stromnetze und Speichersysteme für eine stabilere Energieversorgung.

Weitere wirtschaftsplitische Kernpunkte

  • Steuern: Keine generellen Erhöhungen, aber Reform der Unternehmensbesteuerung zugunsten nachhaltiger Investitionen.
  • Subventionen: Massive Förderung erneuerbarer Energien, Elektromobilität und klimafreundlicher Industrie.
  • CO₂-Bepreisung: Deutliche Erhöhung der CO₂-Abgabe, sozial abgefedert durch Klimageld für Bürger.
  • Investitionen: Lockerung der Schuldenbremse für staatliche Investitionen in Klima- und Infrastrukturprojekte.
  • Bürokratie: Schnellere Genehmigungen für Wind- und Solarparks, vereinfachte Verfahren für grüne Technologien.

PNE AG: Die PNE AG zählt zu den führenden Entwicklern von Windparks in Deutschland und auch international. Das Unternehmen plant, baut und betreibt Wind- und Solarparks und profitiert damit direkt vom beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien. Zudem engagiert sich PNE zunehmend im Bereich der Wasserstoffproduktion – einem Sektor, den die Grünen mit hohen Subventionen fördern wollen.

Chart

Nachdem die PNE-Aktie bis Ende 2022 eine starke Rallye auf das Börsenparkett zaubern konnte, da die Nachfrage nach Windparks aufgrund der Energieknappheit durch die Sanktionen durch den russischen Angriff auf die Ukraine stark angestiegen ist, konsolidiert die Aktie seitdem und hat in der Spitze knapp 60 % verloren. Das 0,786-Fibonacci-Level bei knapp 10,30 EUR bietet allerdings eine Unterstützung, auf die die Aktie bereits reagierte. Sollte die Aktie über den Widerstand bei 12,50 EUR steigen, bietet sich ein Einstieg an.

ThyssenKrupp Nucera: Ein weiterer klarer Profiteur wäre ThyssenKrupp Nucera, ein führender Anbieter von Elektrolyse-Technologie zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Da die Grünen in ihrem Programm auf eine stärkere Dekarbonisierung der Industrie setzen, wird die Nachfrage nach klimafreundlichem Wasserstoff steigen. ThyssenKrupp Nucera könnte als Technologielieferant von Förderprogrammen und staatlichen Investitionen profitieren.

Chart

Bei ThyssenKrupp Nucera hat eine alte Börsenweisheit mal wieder Recht behalten, dass IPO insgeheim für “It’s probably overpriced” steht, denn nach dem Börsengang ging es für die Aktie erstmal abwärts. Doch seit einem halben Jahr bildet die Aktie einen Boden aus, von dem aus ein Aufwärtstrend etabliert werden könnte. Die Aktie sollte nicht unter die Verlaufstiefs bei 8 EUR fallen und bestenfalls möglichst schnell den 50er- und 200er-SMA überwinden.

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AfD

Dass die AfD in die Regierung kommt, ist jedoch unwahrscheinlich, weil keine Altpartei mit ihr koalieren möchte. Dennoch werfen wir einen Blick auf ihr Wahlprogramm. Die AfD will eine radikale wirtschaftliche Ausrichtung mit Fokus auf:

  • Steuersenkungen und Deregulierung, um wirtschaftliches Wachstum zu fördern.
  • Euroskeptische Haltung, die eine unabhängigere wirtschaftliche Position Deutschlands anstrebt, inklusive möglicher EU-Austritt.
  • Bevorzugung traditioneller Energieträger, was die rasche Umstellung auf erneuerbare Energien verlangsamen könnte.
  • Förderung einer freien Marktwirtschaft mit weniger staatlicher Intervention, insbesondere im Finanzsektor.

Diese Politik soll die vermeintlichen Versäumnisse der aktuellen Regierung korrigieren und eine konservativere Wirtschaftspolitik umsetzen.

Aktien, die von einem Sieg profitieren würden

Unternehmen, die von den wirtschaftlichen Maßnahmen der AfD profitieren könnten, sind:

  • Finanzinstitute: Weniger Regulierung könnte Banken wie Deutsche Bank zugutekommen.
  • Immobilienunternehmen: Wirtschaftliches Wachstum durch niedrigere Steuern könnte die Nachfrage nach Immobilien steigern.

Deutsche Bank AG: Die Deregulierungspolitik der AFD würde im Finanzsektor insbesondere der Deutschen Bank zugutekommen, da strengere Kapitalvorschriften (z. B. Basel III) gelockert werden könnten. Niedrigere Steuern erhöhen die Gewinnmargen, insbesondere beim Investmentbanking und bei Handelsgeschäften, die stark von regulatorischen Kosten belastet sind.

Ein EU-Austritt und die Rückkehr zur D-Mark könnten zunächst Unsicherheiten schaffen, aber langfristig könnte die Bank von einer nationaleren Finanzpolitik profitieren, da sie weniger von EU-weiten Vorgaben eingeschränkt wäre.

Chart

Der Aufwärtstrend der Deutschen Bank hält an, mit einer Unterstützungszone zwischen 19 EUR und 18,50 EUR. Die Aktie liegt derzeit nur etwa 3,5 % unter dem Jahreshöchststand, der zugleich das Hoch von 2017 darstellt, wodurch hier ein starker Widerstand zu erwarten ist.

Vonovia SE: Als größter Immobilienkonzern Europas, würde Vonovia von Steuersenkungen und weniger staatlicher Intervention profitieren, da dies die Margen bei Immobilienverkäufen und Mieten steigert. Die Ablehnung der Energiewende durch die AfD könnte zwar Sanierungskosten für energieeffiziente Gebäude reduzieren, birgt aber auch Risiken, da Förderprogramme wegfallen könnten.

Dennoch würde die freie Marktwirtschaft die Nachfrage nach Wohnraum in Ballungsgebieten ankurbeln, was Vonovia’s Kerngeschäft stärkt.

Chart

Nach einem kurzen Aufwärtstrend zu Jahresbeginn fiel die Vonovia-Aktie ab Anfang Februar zurück. Eine erste Unterstützungszone bildet sich derzeit zwischen 27,50 EUR und 27 EUR.

FDP

Die Freien Demokraten setzen auf eine liberale Wirtschaftspolitik, die vor allem durch Steuersenkungen, Bürokratieabbau, Digitalisierung und Kapitalmarktstärkung geprägt ist. Sie wollen die Aktienkultur in Deutschland fördern und Unternehmen durch weniger Regulierung mehr Wachstumsspielraum geben. Die Kernpunkte:

  • Steuersenkungen für Unternehmen und Bürger zur Stärkung von Investitionen und Konsum.
  • Bürokratieabbau, insbesondere für Start-ups und den Mittelstand.
  • Förderung der Aktienkultur, etwa durch eine Aktienrente und steuerliche Vorteile für Privatanleger.
  • Abschaffung der Verlustverrechnungsbeschränkung und Ablehnung der Finanztransaktionssteuer
  • Kapitalmarktstärkung durch eine Reform der Finanzaufsicht und vereinfachten Zugang zu Risikokapital.

Aktien, die von einem FDP-Sieg profitieren würden:

Die FDP hat durch ihre liberale DNA viele potenzielle Profiteure in der Wirtschaft. Besonders Unternehmen aus den Bereichen Finanzen, Technologie und Start-ups könnten von ihren Reformen profitieren.

Lang & Schwarz AG: Als Handelsplattform und Market Maker würde das Unternehmen von einer kapitalmarktfreundlichen Politik profitieren. Weniger Regulierung und eine stärkere Aktienkultur könnten für höhere Handelsvolumina und mehr Privatanleger sorgen. Eine Reform der Kapitalertragssteuer würde Aktieninvestments attraktiver machen und somit das Geschäft beleben.

Chart

Die Aktie befindet sich noch in einem mittelfristigen Aufwärtstrend und vollzieht aktuell einen ordentlichen Rücksetzer. Support sollte es in der markierten Zone bei 21 bis 21,25 EUR geben – was eine gute Einstiegschance bilden könnte.

Deutsche Börse AG: Als Betreiberin der Frankfurter Börse würde eine wachstumsfreundliche Regulierung den Finanzplatz Deutschland stärken. Geplante Reformen zur Förderung von Börsengängen und Venture Capital könnten sich positiv auf das Geschäft auswirken.

Chart

Die Deutsche Börse präsentiert einen schönen, langfristigen Trend. Rücksetzer sind Nachkauf- oder Einstiegschancen.

BSW

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) setzt auf staatliche Investitionen, eine stärkere Regulierung von Großkonzernen und eine “gerechtere” Verteilung des Wohlstands. Ziel ist es, den Mittelstand zu stärken, soziale Ungleichheiten zu reduzieren und die industrielle Basis Deutschlands zu sichern. Die Kernpunkte:

  • Staatliche Investitionen: Mehr Geld für Straßen, Schienen, Digitalisierung und Energie, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Wirtschaft zu stärken.
  • Strengere Konzernregulierung: Finanz- und Digitalkonzerne sollen stärker kontrolliert und Steuervermeidung sowie hohe Managergehälter stärker besteuert werden.
  • Steuern & Umverteilung: Einführung einer Vermögenssteuer, höhere Spitzensteuern für Reiche und Großkonzerne, Entlastung für den Mittelstand.
  • Soziale Gerechtigkeit: Höherer Mindestlohn, bessere Arbeitsbedingungen und stärkere Arbeitnehmerrechte, Reform der Renten gegen Altersarmut.
  • Wohnungsmarkt & Mieterschutz: Mehr Regulierung gegen Immobilienspekulation und eine stärkere Mietpreiskontrolle.

Aktien, die von einem Wahlerfolg profitieren könnten:

Hochtief: Der Fokus auf staatliche Infrastrukturprojekte könnte der Bauindustrie und damit Hochtief zugutekommen (Chart: siehe SPD).

Derweil könnte die Deutsche Telekom von Investitionen in die digitale Infrastruktur profitieren.

Risiko für Konzerne?

Sowohl die Linke als auch das BSW verfolgen eine stark sozialistisch geprägte Wirtschaftspolitik, die große Konzerne im DAX tendenziell eher verunsichern dürfte. Der Fokus auf Umverteilung, staatliche Eingriffe und strengere Regulierung könnte sich insbesondere auf Banken, Immobilienkonzerne und große Industrieunternehmen negativ auswirken. Sollten eine oder beide Parteien in die Regierung eintreten, könnte es sich lohnen, Unternehmen wie Deutsche Bank, Commerzbank, Vonovia oder LEG Immobilien kritisch zu beobachten – potenziell sogar als Short-Kandidaten. Dennoch bleibt es unwahrscheinlich, dass diese Parteien eine dominante Rolle in einer künftigen Regierung einnehmen.

Die Linke

Die Linke setzt auf eine Umverteilungspolitik mit höheren Steuern für Wohlhabende und Unternehmen, verstärkter staatlicher Regulierung und umfangreichen öffentlichen Investitionen. Ihr Programm „Wirtschaft für die Mehrheit“ legt besonderen Fokus auf soziale Gerechtigkeit und ökologische Transformation. Das Gros der Aktionäre schaut dabei in die Röhre. Die Kernpunkte:

  • Höhere Steuern auf Kapital und Unternehmen: Einführung einer Vermögenssteuer ab 2 Millionen EUR und höhere Unternehmenssteuern; Erhöhung der Kapitalertragssteuer auf Dividenden und Kursgewinne sowie Wiedereinführung einer Börsenumsatzsteuer auf Aktien- und Derivatehandel.
  • Staatliche Eingriffe in den Wohnungsmarkt: Mietendeckel und Preisregulierungen zur Begrenzung von Mieterhöhungen und Enteignung großer Immobilienkonzerne zur Schaffung öffentlichen Wohnraums.
  • Massive staatliche Investitionen in die Energiewende und Infrastruktur: Förderung erneuerbarer Energien und Ausbau öffentlicher Unternehmen. Zudem höhere Besteuerung fossiler Energien zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen.

Aktien, die von einem Wahlerfolg profitieren könnten:

  • Siemens Energy: Profitiert möglicherweise vom geplanten Ausbau erneuerbarer Energien.

Chart

Schöner Aufwärtstrend mit bislang wenigen Schwächen. Ein Rücksetzer in die Zone bei 54 EUR könnte eine gute Kaufchance sein. Unter 50 EUR hingegen würde sich das Chartbild eintrüben.

Mögliche Koalitionen

Noch ist völlig unklar, welche Koalition regieren wird. Aktuelle Umfragen zeigen folgende Parteistärken:

  • CDU/CSU: 28–31 %
  • AfD: 20–21 %
  • SPD: 15–16 %
  • Grüne: 13–14 %
  • Linke: 7–9 %
  • FDP: 4,5–5 %
  • BSW: 4,5 %

Realistische Koalitionen:

CDU + SPD (Große Koalition 2.0)

Wirtschaftspolitische Schwerpunkte:

  • Steuerliche Entlastung des Mittelstands, aber keine großen Unternehmenssteuersenkungen
  • Staatliche Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung
  • Förderung von sozialen Maßnahmen (z. B. Fachkräftesicherung, Rentenreform)

Kompromisse & Konflikte:

  • CDU will weniger Staatseingriffe, SPD setzt auf mehr soziale Absicherung
  • SPD fordert höhere Besteuerung von Spitzenverdienern, CDU lehnt dies ab
  • Investitionen vs. Schuldenbremse: SPD will lockern, CDU strikt dagegen

CDU + SPD + Grüne

Wirtschaftspolitische Schwerpunkte:

  • Moderate Steuerpolitik: Keine drastischen Änderungen, aber höhere Abgaben für Spitzenverdiener möglich
  • Große Infrastrukturprojekte: Stärkere staatliche Investitionen in Verkehr, Digitalisierung und Energiewende
  • Industriepolitische Förderung: Unterstützung von Schlüsselbranchen wie Wasserstoff, Batterietechnik und nachhaltiger Produktion
  • Arbeitsmarkt & Soziales: Fachkräftezuwanderung, Reform der Rente und Anreize für Tarifbindung

Kompromisse & Konflikte:

  • Schuldenbremse: CDU will strikte Einhaltung, SPD und Grüne fordern mehr Flexibilität für Investitionen
  • Steuerpolitik: CDU lehnt höhere Steuern ab, SPD und Grüne wollen höhere Spitzensteuern und eine Vermögensabgabe
  • Klimaschutz vs. Wirtschaftswachstum: CDU will marktfreundlichere Lösungen, Grüne drängen auf strengere Umweltauflagen
  • Soziale Gerechtigkeit: SPD und Grüne wollen stärkere Umverteilung, CDU setzt auf wirtschaftliche Anreize

CDU + SPD + FDP (Deutschland-Koalition, falls FDP 5-%-Hürde erreicht)

Wirtschaftspolitische Schwerpunkte:

  • Starker Fokus auf Wirtschaftswachstum durch Steuererleichterungen und Investitionsanreize
  • Bürokratieabbau und Förderung des Mittelstands
  • Digitalisierungsoffensive für Verwaltung und Unternehmen

Kompromisse & Konflikte:

  • FDP gegen Steuererhöhungen, SPD fordert höhere Spitzensteuern
  • CDU & FDP wollen Schuldenbremse beibehalten, SPD für gezielte Lockerung
  • FDP für weniger Regulierung, SPD für soziale Mindeststandards

CDU + Grüne (Schwarz-Grün)

Wirtschaftspolitische Schwerpunkte:

  • Förderung von Investitionen in erneuerbare Energien und Wasserstofftechnologien
  • Bürokratieabbau und Investitionsanreize für Unternehmen
  • Steuerliche Entlastung für Unternehmen, aber keine radikale Senkung

Kompromisse & Konflikte:

  • CDU will Schuldenbremse einhalten, Grüne fordern mehr staatliche Investitionen
  • Klimaschutzmaßnahmen vs. wirtschaftliche Deregulierung
  • CO₂-Bepreisung: Grüne für starke Erhöhung, CDU will moderate Anpassungen

Möglich, aber unwahrscheinlich:

CDU/CSU, FDP und Grüne (Jamaika): Falls die FDP über 5 % kommt, wäre auch dieses Bündnis möglich.

CDU/CSU und AfD: Eine Zusammenarbeit wurde von der Union klar ausgeschlossen.

SPD, Grüne und Linke: Diese Links-Koalition hätte vermutlich keine Mehrheit.

Ampel (SPD, Grüne, FDP): Die FDP liegt an der 5-%-Hürde und könnte den Einzug verpassen, was diese Option ausschließt.

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