Lage am Erdgasmarkt entspannt sich
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Europäisches Erdgas hat sich am Montag im Zuge einer allgemeinen Marktentspannung spürbar verbilligt. Am Vormittag sank der Preis des richtungsweisenden 1-Monats-Forwards TTF für niederländisches Erdgas um rund 5 Prozent bis auf 172 Euro je Megawattstunde. Am Freitag hatte die Notiz bei rund 188 Dollar gelegen. Zwar befinden sich die Preise noch immer auf einem historisch hohen Niveau, doch noch Ende August war die Notierung auf über 300 Euro gestiegen.
Zwei Faktoren tragen zur Entspannung zu Wochenbeginn bei: Den europäischen Staaten ist es zuletzt gelungen, die Reserven aufzufüllen. Der Füllstand der Speicher in Deutschland lag zuletzt bei 90,8 Prozent. Auch die üppigen Lieferungen von Flüssigerdgas entschärfen die Lage. Befürchtungen über Versorgungsengpässe im Winter sind dadurch etwas kleiner geworden.
Als Ersatz für ausbleibende Energielieferungen aus Russland erhält Deutschland Flüssiggas nun auch aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Während des Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in dem Golfstaat am Wochenende schloss der Energiekonzern RWE einen Vertrag über eine erste Lieferung von 137.000 Kubikmetern LNG ab. Es soll die erste Lieferung sein, die im Dezember 2022 am neuen LNG-Terminal in Brunsbüttel bei Hamburg eintreffen soll. Die Menge entspricht nur in etwa der Hälfte derjenigen, die täglich vor Ausbruch des Urkaine-Krieges über Nord Stream 1 aus Russland nach Deutschland geliefert wurde. Laut RWE wurde aber zumindest eine Vereinbarung über mehrjährige Lieferungen ab 2023 getroffen.
Die Bundesregierung will derweil bald eine Lösung für die Gasumlage und die Belastung der Bürger vorstellen. „Es wird jetzt unter Hochdruck eine gute Gesamtlösung erarbeitet", sagt ein Sprecher von Kanzler Olaf Scholz. Er hoffe, in wenigen Tagen diese Lösung vorstellen zu können. Die Gaskommission der Regierung habe dazu bereits getagt. Dem Wirtschaftsministerium zufolge geht es um sowohl um die Höhe der Preise als auch um eine Stabilisierung des Marktes. Am Wochenende haben Vertreter der Ampelkoalition deutlich gemacht, die Gasumlage auf die Bürger zur Stützung angeschlagener Importeure nicht weiter zu verfolgen. Die Gasumlage sollte ab 1. Oktober gelten.
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