Fundamentale Nachricht
16:53 Uhr, 09.02.2018

Kurssturz an den Börsen

Der Kurssturz an den Börsen signalisiert nach Einschätzung von Nadège Dufossé, Head of Asset Allocation bei der Candriam Investors Group, eine technische Korrektur und keine grundlegende Trendwende.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 23.860,46 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (GodmodeTrader.de) - Die Kursstürze an den Börsen haben diese Woche einen großen Teil der 2018 bisher auf den Aktienmärkten erzielten Gewinne wieder ausgelöscht. Die Aktienkurse sind im Januar zu stark und zu schnell gestiegen. Und einige der Stimmungsindikatoren zeichneten zuletzt ein zu optimistisches Bild, wie Nadège Dufossé, Head of Asset Allocation bei der Candriam Investors Group, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Die Gründe für die aktuellen Verkäufe seien jedoch eher technischer als fundamentaler Natur. Die wachsende Angst der Anleger vor einem Ende der sogenannten Goldilocks-Periode sei nicht gerechtfertigt und Candriam gehe davon aus, dass die unterstützenden Fundamentaldaten die Oberhand behalten würden, heißt es weiter.

Candriam hält für die USA 2018/2019 drei Szenarien für wahrscheinlich:

• Hauptszenario (60 Prozent Wahrscheinlichkeit)

„Der US-Rentenmarkt erkennt endlich, dass eine Rezession unwahrscheinlich ist. Er passt sich schnell dem prognostizierten Szenario von drei Fed-Zinserhöhungen in diesem Jahr sowie drei weiteren 2019 an. Steigende Anleiherenditen laufen, ein Stück weit, synchroner zu steigenden Aktienkursen. Für die Zukunft erwarten wir eine weitere Normalisierung, die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen könnte im laufenden Jahr drei Prozent erreichen“, so Dufossé.

• Investitionsboom und Produktivitätssteigerung (15 Prozent Wahrscheinlichkeit)

Die Steuerreform führe dazu, dass Unternehmen dauerhaft mehr investierten (jeweils plus zehn Prozent 2018 und 2019) und die Produktivität stark anziehe. In diesem Umfeld bleibe die Inflation schwach und die Fed halte an ihrem Plan fest. Die Gewinne sowie die Aktienkurse stiegen weiter. Auch die langfristigen Zinsen stiegen, während die potenzielle Wachstumsrate nach oben zeige und nicht zu einer Verlangsamung der Wirtschaft führ, heißt es weiter.

• „Inflationsangst" und Aktienmarktzerfall (25 Prozent Wahrscheinlichkeit)

„Die Märkte glauben plötzlich, dass die Fed der Entwicklung hinterherhinkt und befürchten einen Inflationsschub. Die langfristigen Zinsen steigen deutlich und lösen Verluste an den Aktienmärkten aus. Diese Angst basiert hauptsächlich auf Inflationserwartungen und nicht auf tatsächlichen Inflationsdaten“, so Dufossé.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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