Kommentar
14:55 Uhr, 08.08.2006

Kupfer: Vor starkem 2. Halbjahr?

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  • Kupfer
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Der Weltmarktpreis für Kupfer stieg indessen weiter an.

"Ursache ist die Angst vor einer Verknappung von Kupfererzen, nachdem mehr als 2000 Gewerkschaftsmitglieder und Arbeiter in der chilenischen Kupfermine Escondida auf die Barikaden stiegen", so Jochen Stanzl, Chefredakteur des Rohstoff-Report.

Die Escondida-Mine produziert 1/12 des weltweiten Kupfererzes, während des Streiks wird die Produktion der Mine bei 40% des Normalmaßes liegen. Der Streik könnte sich hinziehen, obwohl die chilenische Regierung sowie der Minenbetreiber BHP Billiton zu Zugeständnissen bereit sind. Diese sind den Gewerkschaften jedoch nicht genug. BHP bietet den Arbeitern einen Dreijahresvertrag, eine 3%ige Gehaltserhöhung und einen Jahresbonus von 15,000 Dollar an. Die Gewerkschaften fordern eine 13%ige Gehaltserhöhung und einen Bonus von 30,000 Dollar.

Schlechte Voraussetzungen für das verbleibende Jahr: Zahlreiche Tarifverträge werden im zweiten Halbjahr in der Kupferindustrie auslaufen und müssen neu verhandelt werden. Aufgrund der hohen Gewinne der Minenkonzerne steigen auch die Ansprüche der Minenarbeiter, die an den Profiten beteiligt werden wollen. Im September beginnen die Tarifverhandlungen in der kanadischen Kupfererzmine Highland Valley Copper, gefolgt von mehreren Kupferminen der Codelco in Chile im Spätjahr. Grupo Mexico, die Muttergesellschaft der US-amerikanischen Kupfermine Asarco, erlebte bereits einen großen Streik im Juli.

Der Kupferpreis bricht aktuell aus einem symmetrischen Dreieck nach oben aus. Ein wichtiger Widerstand ist im Bereich von 8225 Dollar pro Tonne zu finden. Hier könnte die Aufwärtsbewegung zunächst anhalten.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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