Kritik: EU-Entwurf zur Derviateregulierung ungerecht
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Frankfurt (BoerseGo.de) Der EU-Entwurf zur Regulierung der Derivatemärkte steht bereits vor seiner offiziellen Veröffentlichung an diesem Mittwoch in der Kritik. Die Regulierung von Clearinghäusern benachteilige die europäischen Abwicklungsdienstleister im Vergleich zu denen von Drittstaaten deutlich, hieß es am Dienstag während einer Veranstaltung des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zum Thema Derivateregulierung.
Aufgabe von Clearinghäusern ist es, die Finanzgeschäfte zwischen zwei und mehr Handelsteilnehmern mithilfe einer Zentralen Gegenpartei (CCP) zu abzuwickeln. Sie begrenzen damit das Ausfallrisiko eines Handelspartners. „Ein Drittstaaten-CCP etwa aus den USA müsse sich nur von der europäischen Wertpapieraufsicht ESMA freischalten lassen, sofern er in seinem Heimatland reguliert und überwacht ist", sagte ein Experte auf der DAI-Veranstaltung. "Ein innerhalb der EU gegründetes Clearinghaus dagegen muss sich mit den nationalen Aufsehern zusammentun und außerdem mit einem College of Supervisors, in dem wiederum zahlreiche weitere europäische Aufsichtsbehörden sitzen werden." Das sei ein erheblicher bürokratischer Aufwand und bedeute einen deutlichen Wettbewerbsnachteil im Vergleich zu außereuropäischen Institutionen.
Zudem wurde kritisiert, dass im europäischen Regulierungsentwurf, anders als im amerikanischen, die Forderung nach einem verstärkten Handel von bislang außerbörslichen (OTC) Derivaten an Börsen oder alternativen Handelsplattformen nicht aufgenommen worden ist.
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