Konjunkturerwartungen für China steigen - Aber hohe Unsicherheit bleibt
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Mannheim/ Shanghai (Godmode-Trader.de) - Die vom ZEW-Institut ermittelten Konjunkturerwartungen für China zogen im Juni deutlich an. Im Vergleich zum Vormonat kam es zu einem Anstieg um 9,8 Punkte. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten für das Reich der Mitte auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, liegt nach Angaben des ZEW-Instituts jetzt bei 9,7 Punkten, nach minus 0,1 Punkten im Mai, und befindet sich damit wieder oberhalb des langfristigen Durchschnitts von 5,3 Punkten.
Der CEP-Indikator weise in den vergangenen Monaten eine recht hohe Volatilität auf, konstatierten die Ökonomen. Der Erwartungskomponente haftet deswegen auch eine gewisse Unberechenbarkeit inne. Im Februar lag der Wert noch bei minus 4,2 Punkten, stieg im März auf 14,5, dann im April auf 17,7 Punkte nur um im Mai dann wieder auf minus 0,1 Punkte zurückzugehen. „Der Anstieg im Juni sollte daher vorsichtig interpretiert werden, denn die Unsicherheit bezüglich des künftigen Wachstums scheint nach wie vor groß zu sein", sagte ZEW-Senior Researcher Michael Schröder.
Die Prognosen für das chinesische Bruttoinlandsprodukt sind ebenfalls gestiegen. Für das zweite Quartal 2017 beträgt die Prognose jetzt 6,8 Prozent, ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte. Für das Gesamtjahr 2017 bleibt die Prognose unverändert bei 6,7 Prozent. Für 2018 wird allerdings mit 6,6 Prozent ein etwas höheres Wachstum erwartet. Im Mai waren es noch 6,5 Prozent.
Die Anfang des Jahres noch recht pessimistischen Einschätzungen zum Außenhandel Chinas haben sich deutlich verbessert. So stiegen im Juni die Exporterwartungen von 29,3 Punkten auf 40,8 Punkte, wie das ZEW-Institut weiter mitteilte. Die von 31,1 Punkten auf 42,0 Punkte ebenfalls stark gestiegenen Erwartungen mit Blick auf die Direktinvestitionen Chinas im Ausland zeigen, dass eine weitere Zunahme von Unternehmenskäufen und Beteiligungen prognostiziert wird. „Eine Tendenz, dass die chinesische Wirtschaft ihre Internationalisierung und weltwirtschaftliche Verflechtung reduzieren wird, ist derzeit daher nicht mehr auszumachen", sagt Schröder.
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