Kommt die DAX-Jahresendrallye?
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einen weiteren Anstieg.
Egal ob Dow Jones oder DAX: Die Börsianer lieben runde Marken. So gesehen gab es am 25. Oktober an der Frankfurter Börse allen Grund zum Feiern. An diesem Tag gelang dem wichtigsten deutschen Aktienindex erstmals in seiner Geschichte der Sprung über die symbolträchtige Marke von 9000 Punkten. Diese Rallye hatte zu Jahresbeginn kaum ein Experte erwartet. Schließlich war der Blue-Chip-Index schon 2012 um gut 29 % nach oben geschossen. Für Ende 2013 sagten die Analysten daher im Schnitt nur ein Plus von gut 5 % voraus.
Weit gefehlt: Erst 8000, dann 9000: Der DAX hat im laufenden Jahr gleich zwei Tausendermarken geknackt und bis dato schon um mehr als 20 % zugelegt. Im Zuge der überraschenden Zinssenkung der Europäischen Zentralbank schnellte der Auswahlindex zwischenzeitlich sogar fast bis auf 9200 Punkte nach oben.
Viele Anleger fragen sich, ob sie jetzt noch einsteigen sollen. Der Aktienboom zur Jahrtausendwende, als der DAX schon einmal jenseits der 8000 lag, sowie der anschließende Absturz nach dem Platzen der Dotcom-Blase, als sich der Index innerhalb von drei Jahren fast viertelte, hat sich tief ins Gedächtnis gebrannt. Die Angst ist groß, erneut zu Höchstständen zu kaufen und dann Kursverluste zu erleiden.
Dabei spricht momentan viel für die Anlage in Aktien. Vor allem das Niedrigzinsumfeld. „Da kein Inflationsdruck besteht, werden die Zentralbanken ihre äußerst lockere Geldpolitik fortsetzen, was wiederum den Finanzmärkten Auftrieb verleiht“, erklärt Vontobel-Chefstratege Christophe Bernard. „Vor diesem Hintergrund dürften Aktien weiterhin die bevorzugte Anlageklasse bleiben, auch wenn die Bewertungen nicht mehr unbedingt günstig sind.“ Von Übertreibungen wie im Jahr 2000 liegen die Kennzahlen allerdings weit entfernt.
Auch saisonale Effekte sprechen für steigende Kurse. In den 17 Jahren seit 1988, in denen der DAX mit einem Plus abgeschlossen hat, hat der Index 16 Mal auch in den Monaten November und Dezember zugelegt – im Schnitt um fast 9 %. Auch dieses Jahr könnte es zu einer Jahresendrallye kommen. Denn Fondsmanager nutzen die letzten Wochen des Jahres gerne zum sogenannten „Window Dressing“: Sie verbannen Verliererpapiere aus den Depots, Gewinneraktien kaufen sie hingegen. So entsteht in der Jahresendabrechnung der Eindruck, dass sie schon das ganze Jahr über richtig gelegen haben.
Daran, dass es auch Risiken gibt, erinnert Vontobel-Experte Bernard: „Zu nennen ist beispielsweise die schwelende Unsicherheit im Zusammenhang mit der Haushaltsdebatte in den Vereinigten Staaten. Daneben könnten die systemischen Risiken in der Eurozone wieder in den Vordergrund treten.“ Die Wahrscheinlichkeit für ein solches Negativ-Szenario schätzt Bernard derzeit allerdings als gering ein.
Wer davon ausgeht, dass der DAX zum Jahresende noch eins drauf setzt, kann mit StayHigh-Optionsscheinen attraktive Renditen einfahren. Eine Maximalrendite von 31,4 % wirft ein Papier ab, wenn der DAX bis zum Ende der Laufzeit am 20. Dezember 2013 stets oberhalb des KO-Levels 8800 Punkte notiert. Vorsicht: Der Risikopuffer beträgt aktuell nur rund 3 %. Daher sollten sich hier nur spekulative Anleger engagieren.
Mit 6,5 % lässt ein weiterer StayHigh-Schein etwas mehr Platz nach unten. Der KO-Level ist bei 8.500 DAX-Punkten angesiedelt. Diese Marke hatte der deutsche Leitindex zuletzt am 9. Oktober unterschritten. Hält dieses Niveau in den kommenden sechs Wochen, generiert der Schein eine Rendite von immerhin knapp 10 %. Zum Totalverlust kommt es – wie bei solchen Papieren üblich –, wenn der DAX den KO-Level verletzt.
Zwei StayHigh-Optionsscheine auf den DAX:
ISIN |
Emittent |
Laufzeit |
KO-Level |
Briefkurs aktuell |
Maximale Rendite |
DE000SG4RTB5 |
Société Générale |
20.12.2013 |
8.800 Punkte |
7,62 EUR |
31,4 % (461,2 % p.a.) |
DE000SG4P698 |
Société Générale |
20.12.2013 |
8.500 Punkte |
9,12 EUR |
9,7 % (78,9 % p.a.) |
"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert."
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