Analyse
11:50 Uhr, 07.06.2022

KNAUS TABBERT – Aktie findet nicht in den Vorwärtsgang

Trotz mehrfacher Insiderkäufe und Rekordauftragsbestand kommt die Aktie des Wohnmobilherstellers nicht in Fahrt.

Erwähnte Instrumente

  • Knaus Tabbert AG Inhaber-Aktien o.N. - WKN: A2YN50 - ISIN: DE000A2YN504 - Kurs: 30,700 € (XETRA)

Seit Anfang April haben die Insider hier für über 1 Mio. EUR Aktien gekauft und auch kurzfristige Aufstufungen von Analystenseite verpuffen umgehend. Dabei ist mehr als auffällig, dass auch ein positiver Gesamtmarkt an vereinzelten Tagen nicht dazu führt, dass sich die Aktie etwas nach oben absetzen kann. Auch am heutigen Tage notiert die Aktie quasi auf Allzeittief.

Woran liegt es?

Über die genauen Gründe für den Kursverlauf zermartere ich mir nun schon einige Zeit den Kopf. Denn die Branche boomt eigentlich. Die Nachfrage kennt derzeit keine Limits und die Lieferzeiten sind extrem lang. Das liegt überwiegend an der Knappheit von Bauteilen. Die hohe Nachfrage zieht sich derweil vom Einstiegssegment bis hin zu den Luxuskarossen.

Klar, die Probleme sind unübersehbar. Im ersten Quartal beliefen sich die Umsätze auf 222,3 Mio. EUR nach 238,9 Mio. EUR im Vorquartal. Das bereinigte EBITDA verringerte sich dabei von 28,1 Mio. EUR auf 16,2 Mio. EUR. Dennoch ist das Management für das Gesamtjahr optimistisch, den Umsatz im Gesamtjahr aufgrund einer geänderten Einkaufsstrategie deutlich steigern zu können.

Somit bleibt es mir ein Rätsel, warum der Markt derzeit ausgerechnet bei Knaus Tabbert so zurückhaltend ist, während ähnliche Unternehmen durchaus in der Lage sind auch mal einen Boden zu finden.

Die Bewertung ist günstig

Rund 1 Mrd. EUR Umsatz erwartet der Konsens derzeit für 2022. Im Jahr 2023 sollen es dann schon 1,2 Mrd. EUR sein. Das Ergebnis je Aktie soll von 3,24 EUR auf 5,27 EUR im gleichen Atemzug zulegen.

Es gibt nun zwei Möglichkeiten, der Konsens und die Insider liegen hier komplett falsch oder die Bewertung ist aktuell deutlich zu niedrig. Ein KGV von 6 macht für ein Unternehmen, was von grundsätzlichen Trends der Freizeitgestaltung profitiert, wenig Sinn. 2021 lag der freie Cashflow bei 31,4 Mio. EUR. Per 31.3 lag die Nettofinanzverschuldung aufgrund eines großen Bestandsaufbaus bei 98,2 Mio. EUR ggü. 23,7 Mio. EUR zum Jahresende 2021. Wenn im Frühjahr und Sommer viele Fahrzeuge ausgeliefert werden, sollte sich das wieder verringern.

Zumindest auf der Watchlist sollte man das Papier haben. Ein direkter Einstieg ist angesichts des Charts nur für längerfristig orientierte Anleger geeignet. Eine Gewinnwarnung kann wohl nicht ausgeschlossen werden. Diese Sprache spricht jedenfalls der Chart momentan überdeutlich!

Jahr 2021 2022* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 862,00 1003,00 1.215,00
Ergebnis je Aktie in EUR 2,50 3,24 5,27
Gewinnwachstum 29,60 % 62,65 %
KGV 12 9 6
KUV 0,4 0,3 0,3
PEG 0,3 0,1
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
Knaus Tabbert AG Inhaber-Aktien o.N.
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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