KNAUS TABBERT – Halloween-Horror in Zahlenform

• Knaus Tabbert AG Inhaber-Aktien o.N. - WKN: A2YN50 - ISIN: DE000A2YN504 - Kurs: 19,760 € (XETRA)

Nach der Gewinnwarnung, über die ich hier auf stock3 berichtet hatte, musste kurz darauf der Vorstand seinen Hut nehmen. CEO Wolfgang Speck verlässt das Unternehmen aus persönlichen Gründen. Sind Zahlen etwas Persönliches? Ich weiß es nicht. Werner Vaterl übernahm als Interims-CEO die Leitung, während der Aufsichtsrat einen neuen CFO sucht.

Ein furchtbares drittes Quartal

Knaus Tabbert führt die zuletzt schwache Performance auf das gestiegene Zinsniveau und die hohen Lagerbestände bei den Händlern zurück. Die Preise für Gebrauchtwagen fallen stark. Mehr Fahrzeuge passen nicht mehr auf die Höfe – so könnte man es abkürzen. Mit Sonderrabatten versuchen die Händler nun, möglichst viel „Ware“ abzusetzen.

Der freie Cashflow von Knaus Tabbert war nach neun Monaten mit -27,9 Mio. EUR klar negativ. Die Nettoverschuldung stieg auf 321 Mio. EUR und entspricht mehr als dem 4,2-Fachen des EBITDA. Das ist nicht gesund für einen Zykliker wie diesen.

Im dritten Quartal fiel der Umsatz um 38 % auf nur noch 197,8 Mio. EUR. Das EBIT sank von 12,4 Mio. EUR im Vorjahr auf -34,1 Mio. EUR. Nach neun Monaten stehen noch 16,2 Mio. EUR in den Büchern (Vorjahr: 69,4 Mio. EUR). Das Management plant, falls notwendig, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die Liquidität zu sichern.

Im Gesamtjahr will Knaus Tabbert Umsätze von 1,3 Mrd. EUR erreichen. Das EBITDA soll jedoch deutlich geringer ausfallen als zuletzt erwartet. Wie hoch genau, steht noch nicht fest.

Fazit: Anleger lassen hier weiterhin die Finger weg. Ich rechne noch mit dem Versuch, eine Wandelanleihe oder eine Kapitalerhöhung zu platzieren. Auch die Banken könnten nervös werden. Bei der Knaus-Tabbert-Aktie liegt einfach zu viel im Argen, um auch nur geringe Summen investieren zu können. Die Großaktionäre sind gefragt. Mehr als Daumen drücken bleibt hier nicht.

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