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10:56 Uhr, 30.05.2011

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Hohes konjunkturelles Tempo nicht länger durchzuhalten

Frankfurt (BoerseGo.de) – Das mittelständische Geschäftsklima, der wichtigste Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, ist im Mai erneut rückläufig. Der Wert sei um 1,3 Zähler auf 26,7 Punkte gefallen, teilte die KfW diesen Montag mit. Im Unterschied zum Mittelstand würden die Großunternehmen ihre aktuellen Geschäfte etwas besser einschätzen als noch im April (plus 1,7 Zähler auf 46,0 Saldenpunkte).

Die Beurteilungen zur aktuellen Geschäftslage (minus 1,3 auf 37,4 Saldenpunkte) wie auch die Geschäftserwartungen an das kommende Halbjahr (minus 1,3 auf 15,8) trugen laut KfW im gleichen Ausmaß zum Rückgang im Mai bei. "Das Mai-Ergebnis bestätigt die von uns erwartete konjunkturelle Normalisierung, nachdem die deutsche Wirtschaft im 1. Quartal 2011 im Vorjahresvergleich um rund 5 Prozent und damit so stark wie noch nie im wiedervereinigten Deutschland gewachsen ist, kommentierte Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW die Ergebnisse. Als erstes großes Industrieland habe Deutschland die Krisenlücke geschlossen. Dieses hohe konjunkturelle Tempo könne aber nicht dauerhaft durchgehalten werden. „Auch wenn sich das Quartalswachstum im weiteren Jahresverlauf merklich abflachen dürfte, wird die Wirtschaftsaktivität deutlich aufwärts gerichtet bleiben. Dies unterstreichen nicht zuletzt die immer noch sehr hohen Niveaus von Geschäftsklima und Beschäftigungsplänen in allen Sektoren“, so Isch weiter.

Die Unternehmen rechnen den Zahlen zufolge erstmals seit längerem mit etwas weniger stark steigenden Absatzpreisen: Im Mittelstand fielen die Preiserwartungen um 2,9 Zähler auf 17,9 Saldenpunkte und bei den Großunternehmen um 4,0 Zähler auf 16,0 Saldenpunkte, wie die KfW weiter ausführt. Angesichts der zunehmenden Inflationssorgen sei dieses Entspannungssignal aber willkommen. Wie schon im April zeigten sich die Beschäftigungspläne der Firmen auch im Mai weniger dynamisch, die Rückgänge hielten sich aber in engen Grenzen (Mittelstand: minus 1,3 Zähler auf 19,2 Saldenpunkte; Großunternehmen: minus 0,3 Zähler auf 28,2 Saldenpunkte).

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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