Keine weitere Zinsanhebung mehr zu erwarten

Die US-Notenbank Fed dürfte den Leitzins im Rahmen des heutigen Zinsentscheids unverändert bei 5,25 bis 5,50 Prozent belassen, so die überwiegende Einschätzung von Volkswirten der Banken und Vermögensverwalter. Entscheidend dürfte sein, was die Notenbank für die kommenden Monate und Quartale signalisiert. Eine weitere Zinsanhebung bis zum Jahresende wird aktuell nicht völlig ausgeschlossen.

Das CME FedWatch Tool zeigt aktuell eine Wahrscheinlichkeit von 99,0 Prozent, dass der Leitzins beim heutigen Zinsentscheid nicht weiter angehoben wird. Die Wahrscheinlichkeit wird auf Basis der an der CME gehandelten Zinsfutures ermittelt.

Bis Jahresende wird aber eine Wahrscheinlichkeit von rund 35 Prozent für einen weiteren Zinsschritt und eine Wahrscheinlichkeit von rund fünf Prozent für sogar zwei Zinsschritte (oder eine große Zinsanhebung um 50 Basispunkte) gesehen.

Das Basisszenario sieht allerdings keine weitere Zinserhöhung mehr vor, sondern geht davon aus, dass die Fed den Leitzins bis Frühsommer 2024 in der aktuellen Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belässt.

Ab Juni 2024 preist der Markt wieder Zinssenkungen ein, allerdings in einem eher langsamen Tempo. So wird der Leitzins Ende 2024 in einer Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent gesehen, was nur 0,75 Prozentpunkte unter dem aktuellen Niveau liegen würde. Niedrigere Zinsen sind für sich genommen positiv für Vermögenswerte wie Aktien. Da allerdings Notenbanken häufig dann die Zinsen senken, wenn es konjunkturelle Probleme gibt, gehen Zinssenkungsphase auch häufig mit sinkenden Notierungen an den Aktienmärkten einher.

Zusammen mit dem Fed-Zinsentscheid heute um 20:00 Uhr MESZ werden auch aktualisierte Prognosen der Mitglieder des Offenmarktausschusses zur Konjunktur-, Inflations- und Zinsentwicklung veröffentlicht. Diese Daten könnten bereits zeigen, ob eine weitere Zinserhöhung bis Jahresende zu erwarten ist oder nicht. Spannend dürfte dann auch die Pressekonferenz mit Fed-Präsident Jerome Powell ab 20:30 Uhr werden.

Lesetipp: Worauf es beim Fed-Zinsentscheid ankommt

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