Kautschuk: Uneinigkeit über die globalen Aussichten

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Kautschukpreis in Singapur fiel seit Mitte Februar von über 230 US-Cents je Kilogramm auf 160 US-Cents je Kilogramm. Die drei wichtigsten Produzentenländer Thailand, Indonesien und Malaysia erwägen eine Beschränkung der Exporte, um den Preisverfall zu stoppen. Steigende Bestände in China und schlechte US-Autoabsatzzahlen werden als Nachfrageschwäche interpretiert, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.

Das Bild sei allerdings gemischt. Denn die Absatzzahlen für China zeigten allenfalls eine abnehmende Dynamik und die europäischen Autoverkäufe seien rekordhoch gewesen. Angebotsseitig belaste, dass die Produktion Thailands trotz der Überflutungen zu Jahresbeginn das Vorjahresniveau halten dürfte. Auch erwarte die Vereinigung der kautschukproduzierenden Länder, die für 90 Prozent des Angebots stehe, trotz der Überflutungen in Thailand für 2017 einen Anstieg der Produktion ihrer Mitglieder um vier Prozent. Das International Rubber Consortium aus Thailand, Indonesien und Malaysia, die 70 Prozent der Exporte stellten, gebe sich dagegen pessimistischer und erwarte einen Rückgang, heißt es weiter.

„Über die globale Marktbilanz 2017 besteht keine Einigkeit. Olam erwartet einen Überschuss von 144.000 Tonnen, das Analysehaus The Rubber Economist ein Defizit von 300.000 Tonnen und die International Rubber Study Group IRSG einen ausgeglichenen Markt. Für die Folgejahre zeigte sich die IRSG im Dezember optimistisch, dass das Angebot die Nachfrage decken kann. Olam und The Rubber Economist erwarten dagegen für die nächsten Jahre Defizite in Höhe von 250.000 bis über 300.000 Tonnen. Setzt sich diese Einschätzung durch, dürfte die Preisschwäche bald enden“, so die Commerzbank-Analysten.