Fundamentale Nachricht
10:01 Uhr, 07.11.2016

Kautschuk: Erholung vom Zwölfjahrestief

Die Vereinigung Naturkautschuk produzierender Länder ANRPC rechnet erst 2023 mit einem nachhaltigen Angebotsdefizit am globalen Kautschukmarkt.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Kautschukpreis in Singapur stieg Anfang Oktober auf 155 US-Cents je Kilogramm, liegt inzwischen aber wieder leicht unter 150 US-Cents. Im Februar hatte der Preis mit 105 US-Cents noch ein Zwölfjahrestief markiert, wie die Analysten der Commerzbank im „TagesInfo Rohstoffe“ vom Freitag schreiben.

Wegen der schwachen Produktionsentwicklung – im laufenden Jahr dürfte die Produktion nur marginal auf 12,3 Millionen Tonnen zulegen, während die Nachfrage um 3,5 Prozent auf 12,6 Millionen Tonnen steigen soll – komme es 2016 wohl nach einer Reihe von Überschussjahren zu einem Defizit am Kautschukmarkt. Dieses soll nach Erwartung der Vereinigung Naturkautschuk produzierender Länder ANRPC und des Analysehauses The Rubber Economist 2017 wieder von einem Überschuss abgelöst werden, da die Produktion wegen der höheren Preise kräftig steigen soll, heißt es weiter.

„Dies dämpft die Preisentwicklung. Ebenso wirkt der Rückgang des Rohölpreises um zehn Prozent in den letzten vier Wochen belastend, da er die Produktion des konkurrierenden synthetischen Kautschuks verbilligt. Im Oktober hatte die ANRPC außerdem prognostiziert, dass ihre Mitgliedsländer 2023 18 Prozent mehr Kautschuk produzieren werden als heute, darunter das größte Produzentenland Thailand mit 20 Prozent mehr. Die globale Produktion soll sogar um 27 Prozent zulegen, so dass der Anteil der ANRPC-Länder an der Weltproduktion von aktuell 96 Prozent auf unter 90 Prozent sinkt. Dennoch droht längerfristig eine knappere Marktversorgung. Die ANRPC erwartet für das Ende des Prognosehorizonts 2023 ein Defizit von 165.000 Tonnen“, so die Commerzbank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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