Fundamentale Nachricht
18:09 Uhr, 06.05.2019

Kaum Appetit der Investoren auf Gold

Warum kommt der Goldpreis trotz Trump-Tiraden, guter Nachfrage und niedriger Zinsen derzeit nicht aus dem Quark?

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Nachfrage nach Gold ist in den ersten drei Monaten 2019 um rund sieben Prozent im Jahresvergleich auf 1.053 Tonnen gestiegen, wie das World Gold Council (WGC) mitteilte. Vor allem Goldkäufe der internationalen Notenbanken und Zuflüsse in börsengehandelte Indexfonds hätten für das Plus gesorgt, so das WGC. Die Zentralbanken hätten 145,5 Tonnen Gold gekauft, das sei der größte Anstieg der Notenbankvorräte in einem ersten Quartal seit 2013 gewesen. Größter Käufer war Russland mit 55,3 Tonnen, China kaufte 33 Tonnen, die Türkei 40,1 Tonnen.

Die Nachfrage nach Gold für die Schmuckherstellung legte leicht zu, getrieben vor allem von der Produktion in Indien. Gold-ETFs und ähnliche Finanzprodukte konnten im ersten Quartal Zuflüsse von 40,3 Tonnen Gold erzielen. Die Verwendung von Gold in der technischen Industrie ging leicht zurück.

Die Nachfrage stützt, der Handelskonflikt ist dank Donald Trump neu entbrannt, die konjunkturellen Risiken werden dadurch auch nicht kleiner und nicht zuletzt dürften die Zinsen für lange Zeit niedrig bleiben: Dass der Goldpreis derzeit nicht stärker zulegt, bleibt insofern verwunderlich: Mit aktuell 1.280 Dollar je Feinunze liegt die Notiz sogar unter dem Stand vom Jahresbeginn. Von seinem Jahreshoch im Februar ist der Goldpreis rund fünf Prozent entfernt. Die 1.300 Dollar bleiben zwar noch in Sichtweite, erscheinen mittlerweile aber fast unerreichbar.

„Dass Gold von der aktuellen Gemengelage nicht stärker profitiert, ist uns ein Rätsel, zumal die Zinssenkungserwartungen in den USA wieder gestiegen sind“, heißt es von der Commerzbank. „Denn die US-Notenbank Fed könnte sich gezwungen sehen, die Zinsen noch in diesem Jahr zu senken, da Trump mit den höheren Importzöllen der heimischen Wirtschaft großen Schaden zufügen würde“.

Die Investmentbank Goldman Sachs hatte zuletzt per Jahresende noch einen Preis von 1.450 Dollar prognostiziert. Doch Rohstoffanalyst Jeff Currie ruderte nun zurück und erwartet jetzt auf Sicht von zwölf Monaten 1.375 Dollar. Auch wenn Trump neue Zolldrohungen in die Welt stieß und heute die Börsen ins Taumeln gerieten, ist die Aktienmarkt-Volatilität unterm Strich niedrig. Die Aktien liefen immer noch zu gut, als dass Gold durchstarten könne, formulierte es ein Marktbeobachter. Nicht zuletzt deckelt auch der starke Dollar die Goldpreisavancen.

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12 Kommentare

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  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Gold ist ein guter Indikator für die Ernsthaftigkeit einer aktuellen Situation. Geldmengenaufweitung ohne Ende und Gold kann sich trotzdem kaum halten...

    Ein Zeichen, dass noch sehr großes Vertrauen in unsere Wirtschaft und in unser Geldsystem vorhanden ist..

    Die Zeiten für Gold werden sicherlich kommen. Bis dahin muss es jedoch seinen enormen Anstieg verdauen... Und so ein Verdauungsschlaf kann bekanntlich sehr lange dauern...

    08:36 Uhr, 07.05.2019
    1 Antwort anzeigen
  • The Secessionist
    The Secessionist

    Ich bin ein Berliner mit neuem Egon! Lol

    07:30 Uhr, 07.05.2019
    1 Antwort anzeigen
  • German2
    German2

    so, nun hat es die FED und Konsorten wieder geaschafft den DOW und Nasdaq wieder ins Grüne zu manipulieren.... blos gut ich schau mir das hier nur noch sporadisch an, reine Zeitverschwendung

    21:50 Uhr, 06.05.2019
  • 1 Antwort anzeigen
  • German2
    German2

    Alacer Gold terotz bester zahlen 4% rot, GCM rot ..die Minen generell schwach... da wird Falschgeld genommen um naked zu shorten... die Ablenkunbgsmanöver der Ganoven werden immer dreister

    18:15 Uhr, 06.05.2019
  • German2
    German2

    da immer mehr Papiergeld gedruckt wird will keiner kaufen weil es die Performance vermasselt...aber vers physisch hat wird am meisten von allen gewinnen ...vor allem wenn die Buchggewinne des DOW sich irgendwann inb Luft auflösenoder weginflationiert werden

    18:13 Uhr, 06.05.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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