Katar: Rohstofftechnisch ein Riese
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Die Welt schaut auf Katar. Das liegt natürlich daran, dass das Emirat derzeit das Gastgeberland der Fussball-Weltmeisterschaft der Männer ist und dabei in vielerlei Hinsicht in der Kritik steht. Doch Katar ist auch rohstofftechnisch interessant.
In diesem Jahr hat das arabische Land seine Goldreserven in der Zentralbank um 27,2 Prozent auf 72,3 Tonnen erhöht, wie der Edelmetallhändler BuillionVault mitteilte. Das sei genug, um das Land von Platz 65 vor einem Jahrzehnt in die Top 45 der offiziellen Goldbesitzer zu bringen. „Die Zentralbank von Katar hat eine sehr positive Haltung Gold gegenüber. Sie begann 2015 mit einem konzertierten Kaufprogramm, als sich das Edelmetall dem Tiefpunkt seiner Baisse nach der Finanzkrise näherte. Seitdem hat sie weiter Gold angehäuft, auch als die Preise wieder stiegen“, erläutert Adrian Ash, Director of Research bei der Online-Goldhandelsplattform.
Katar habe aber auch aktiv Gewinne aus kleinen Teilen seiner Bestände mitgenommen. „So verkaufte das Land im Nahen Osten zwischen Januar und März 2022 fast 10 Prozent seiner Bestände, als die Preise zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine sprunghaft anstiegen. Nun bauen sie ihre Goldbestände auf niedrigerem Niveau wieder aus,“ informiert Ash.
Ein Big Player ist das Land bei den fossilen Energien. Katar ist einer der weltweit größten Exporteure von Flüssiggas und verfügt nach Russland und dem Iran über die drittgrößten Gasreserven weltweit. Heute teilte das Unternehmen Qatar Energy mit, dass mit China ein langfristiges Gasabkommen vereinbart wurde.
Der Produzent werde über 27 Jahre hinweg insgesamt 108 Mio. Tonnen Flüssiggas (LNG) an den chinesischen Konzern Sinopec liefern. Es handele sich um den längsten Gasliefervertrag in der Geschichte der Flüssiggasindustrie, erklärte Katars Energieminister Saad Scharida al-Kaabi bei der Vertragsunterzeichnung. Die beiden Unternehmen hatten bereits im März 2021 ein erstes Gaslieferabkommen unterzeichnet, das über zehn Jahre läuft.
Auch Deutschland will künftig größere Mengen an Flüssiggas aus dem Golfstaat importieren. Damit soll ein Teil der Gaslieferungen aus Russland ersetzt werden. Im vergangenen Mai schlossen die beiden Länder eine Energiepartnerschaft. Damals hieß es, Katar könnte schon 2024 Flüssiggas nach Deutschland liefern.
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