Karstadt: Berggruen wettert gegen die Deutsche Bank
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Karstadt-Bieter Nicolas Berggruen legt sich mit der Deutschen Bank an. Der Milliardär wirft dem Institut vor, seinen Rivalen Maurizio Borletti als Karstadt-Käufer zu favorisieren. "Ich kann nicht überblicken, welche kommerziellen Interessen Borletti und die Deutsche Bank verfolgen. Ich kann nur sagen, die spielen mit dem Feuer und der Zukunft von Karstadt", sagte Berggruen der "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Die meisten zu der Kette gehörenden Warenhäuser sind teilweise im Eigentum der größten deutschen Bank.
Ein Sprecher des Vermieterkonsortiums Highstreet, in dem sich die Deutsche-Bank-Immobilienfondstochter RREEF und Goldman Sachs die Macht aufteilen, wies die Vorwürfe zurück: "Alle ziehen an einem Strang und arbeiten an einer langfristigen Lösung", sagte er. "Die Gespräche mit Berggruen gehen voran, aber sie gestalten sich schleppend." RREEF ist mit Borletti bei dessen Warenhausketten in Italien und Frankreich, La Rinascente und Printemps, geschäftlich verbunden. Der Italiener ist selbst mit gut zwei Prozent an dem Konsortium beteiligt. Er will Berggruen mit einem für Highstreet günstigeren Angebot noch ausstechen, beißt mit seinem Ansinnen aber bei Insolvenzverwalter Klaus-Hubert Görg auf Granit.
Berggruen kritisierte die Art und Weise, wie die Großbank den lange nach Abschluss des eigentlichen Bieterprozesses als Interessent aufgetretenen italienischen Warenhausbetreiber Maurizio Borletti unterstützt. Er könne das überhaupt nicht verstehen. "Denn wir hatten ja zunächst die Unterstützung der Deutschen Bank. Glauben Sie mir, die hinterlassen auf unserer
Seite extrem verblüffte Vertragspartner." Auf die Frage, ob die Bank insgeheim mit Borletti und dem Kaufhof-Eigentümer Metro an einer "Deutschen Warenhaus AG" um die beiden Ketten arbeite, sagte der deutsch-amerikanische Milliardär: "Ich weiß es nicht. Die Bank würde ein sehr großes Risiko laufen und am Ende sehr schlecht dastehen." Er warnte zugleich vor einer Abwicklung von Karstadt, wenn er nicht zum Zug komme. "Es ist sehr gefährlich, was da jetzt abläuft. Wenn wir bis Anfang September nicht durch sind, wird es das Unternehmen nicht mehr als fortzuführenden Geschäftsbetrieb geben."
Am 2. September sollen die Gläubiger einer Anleihe von Highstreet über die von Berggruen ausgehandelten Mietsenkungen abstimmen. Einen Tag später will das Amtsgericht Essen über die Annahme des Insolvenzplans entscheiden. Zwar liegt nach den Worten Berggruens ein fertig ausverhandelter Mietvertrag schriftlich vor, es seien aber noch einige technische Details zu klären.
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