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14:15 Uhr, 10.01.2020

Kaffemarkt: Angebotsdefizit hält an

Die Internationale Kaffeeorganisation ICO hat ihre Prognose für das Defizit am globalen Kaffeemarkt in der laufenden Saison 2019/20 von 502.000 auf 626.000 Sack angehoben

New York/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Kaffee gilt - gemessen an seinem Handelswert - nach Rohöl als der zweitwichtigste Rohstoff aus Entwicklungs- und Schwellenländern und auch insgesamt eines der wichtigsten Handelsgüter. Das hohe Gut wird vor allem in Ländern in der Nähe des Äquators angebaut, viele Staaten sind auf die Einnahmen aus Kaffeeexporte angewiesen. Doch der Preis schwankt stark und hängt neben den Laufzeiten von Future-Kontrakte vor allem von Wetter- und Erntebedingungen, aber auch von Lagerbeständen ab.

Um 67 Prozent war der Preis zwischen dem Allzeithoch 2011 und dem Mai 2019 eingebrochen. Nun aber hat sich eine Stabilisierung ergeben. Der führende Kaffee-Future für Arabica, ist von unter 90 US-Cent im Mai bis auf 142 Cent im Dezember gestiegen. Aktuell hat sich der Preis wieder beruhigt. Inzwischen ist die Notiz unter 1,20 Dollar gesunken. Noch ist der Kaffeepreis damit eher günstig, denn 2011 kostete das Pfund um die 300 Cent.

Experten führen die jüngste Entwicklung auf die Aussichten auf eine Rekordernte in Brasilien zurück. Die Internationale Kaffeeorganisation ICO hat ihre Prognose für das Defizit am globalen Kaffeemarkt in der laufenden Saison 2019/20 von 502.000 auf 626.000 Sack angehoben, wie die Commerzbank diese Woche berichtete. Die Preise dürften laut den Analysten nur moderat reagieren, denn die ICO spreche ausdrücklich davon, dass die Anspannung am Markt nicht über das Jahr anhalten dürfte. Als Hauptgrund werde die ab April anstehende Ernte eines Hochertragsjahres im weltgrößten Kaffeeanbauland Brasilien genannt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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