Fundamentale Nachricht
16:57 Uhr, 19.11.2020

Kaffeepreise steigen deutlich - was sind die Hintergründe?

Der Kaffeepreis zog im November bisher deutlich an. Der Aufwärtstrend ist weitgehend auf den im Verhältnis zum brasilianischen Real nachgebenden Dollar zurückzuführen. Außerdem wurde eine drohende Verknappung des Kaffeeangebots aufgrund des La-Nina-Phänomens befürchtet.

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New York (Godmode-Trader.de) - Brasilien ist der größte Kaffeeproduzent der Welt. In dem Land wird rund 40 Prozent der weltweit konsumierten Menge produziert. Nach jüngsten Daten der Prognosebehörde Conab beträgt die brasilianische Ernte in diesem Jahr rund 61,63 Mio. Sack. Es wäre die zweitgrößte Produktion des Landes seit 2010. Andere Beobachter schätzen die diesjährige Ernte sogar auf über 70 Mio. Sack.

Der Preis für Kaffee wird in US-Dollar geführt. Als solcher gedeiht sein Preis in einem sich abschwächenden Dollar-Umfeld. Der US-Dollar hat in diesem Monat gegenüber dem brasilianischen Real um fast fünf Prozent an Wert eingebüßt. Gute Fundamentaldaten Brasiliens während der Corona-Pandemie stützten die Währung zuletzt.

Ein weiterer Grund, warum der Real im Aufwärtstrend ist, ist der Sieg des designierten US-Präsidenten Joe Biden. Analysten und Investoren hoffen gleichermaßen, dass die neue US-Administration den Fokus wieder auf Verhandlung statt Konfrontation legen wird. Brasilien und andere Volkswirtschaften in Lateinamerika und auch weltweit erwarten eine sachlichere internationale Handels- und Wirtschaftspolitik der USA, wovon die Partnerländer profitieren könnten.

Trotz der boomenden Ernte in der laufenden Saison gab es zuletzt Befürchtungen über eine drohende Verknappung des Kaffeeangebots. Zunächst einmal ist der Zwei-Jahres-Effekt in den Kaffeeanbaugebieten ein verbreitetes Phänomen. Der Begriff bezieht sich auf den Pflanzenrhythmus, bei dem auf hohe Erträge nur alle zwei Jahre erfolgen. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass in der nächsten Saison geringere Ernten erzielt werden; ein Aspekt, der sich erheblich auf die Kaffeepreise auswirken dürfte.

Gleichzeitig herrschen in Brasilien aufgrund von La Nina ungünstige klimatische Bedingungen. Die verzeichneten hohen Temperaturen und geringen Niederschläge haben die Befürchtungen über einen Rückgang der Kaffeeproduktion in der Saison 2021 verstärkt. Gemäß dem Gro Drought Index sind 20 Prozent der Distrikte in Brasilien von schwerer Dürre betroffen, während 22 Prozent eine außergewöhnliche Dürre verzeichneten. La Nina wurde auch in Kolumbien beobachtet. Das Land steht weltweit an dritter Stelle in der Kaffeeproduktion.

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  • mkronen
    mkronen

    Hier gab es am Montag mit vielen anderen Agrarstoffen eine Sprungbewegung. Sektorrotation. Erwarte die kommende Woche weiter solche Einzelevents.

    17:01 Uhr, 19.11.2020