Kaffee: ICO reduziert Defizitschätzung für 2019/20
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Für die kommende brasilianische Kaffeeernte wird weithin ein massiver Anstieg im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Keine Einigung besteht lediglich darüber, ob sie rekordhoch wird oder knapp unter dem bisherigen Maximum aus 2018/19 bleibt, das die brasilianische Behörde Conab mit knapp 62 Millionen Sack angibt, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
„Insbesondere bei Arabica-Kaffee wird ein steiler Anstieg der Produktion erwartet, was den derzeit angespannten physischen Markt in Brasilien entspannen sollte. Die letzte niedrigere brasilianische Arabica-Ernte hat maßgeblich dazu beigetragen, dass 2019/20 auch die weltweite Produktion von Kaffee leicht rückläufig sein und die Bilanz am globalen Kaffeemarkt nach einem deutlichen Überschuss 2018/19 nun in ein Defizit rutschen dürfte. Diese ist allerdings auch die eines Niedrigertragsjahres im zweijährigen Zyklus“, so Helbing-Kuhl.
Gestern habe die Internationale Kaffeeorganisation ICO allerdings ihre Schätzung für das Defizit von bisher 626.000 Sack auf 480.000 Sack reduziert und auf das Coronavirus als ein beachtliches Risiko auf der Nachfrageseite verwiesen. Es verwundere nicht, dass auch die Exporte schleppender als im Vorjahr liefen. Nach jüngsten Angaben der ICO sei im Januar 2020 weltweit acht Prozent weniger Kaffee exportiert worden als vor einem Jahr. In den ersten vier Monaten seit Saisonbeginn im Oktober 2019 betrage das Minus fast sechs Prozent. Aus Südamerika seien sogar zehn Prozent weniger Bohnen ausgeführt worden, heißt es weiter.
„Die Knappheit insbesondere an qualitativ hochwertigen Arabica-Bohnen gibt auch dem Börsenpreis Auftrieb, der Ende Januar/Anfang Februar wie so viele andere (Agrar-)Preise unter der Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Coronavirus gelitten hatte. Gestern schloss er im nächstfälligen Kontrakt mit Fälligkeit März bei gut 121 US-Cent je Pfund und im meistgehandelten Kontrakt mit Fälligkeit Mai bei 122,2 US-Cent je Pfund. Dies war jeweils der höchste Stand seit fast zwei Monaten“, so Helbing-Kuhl.
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