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12:22 Uhr, 06.05.2020

Kaffee: ICO erwartet Überschuss für 2019/20

Laut ihrem gestern erschienenen Monatsbericht April rechnet die Internationale Kaffeeorganisation ICO für die laufende Saison 2019/20 nun mit einem Überschuss von 1,95 Millionen Sack.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - In ihrem März-Bericht ging die Internationale Kaffeeorganisation ICO für die laufende Saison 2019/20 noch von einem kleinen Defizit am globalen Kaffeemarkt von rund 500.000 Sack aus. In ihrem gestern erschienenen Monatsbericht April hat sie dies in einen Überschuss von 1,95 Millionen Sack gedreht, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Auch für die letzten Jahre stelle die ICO die Versorgung mit Kaffee nun erheblich großzügiger dar als bisher. Der Überschuss 2018/19 sei von unter zwei Millionen Sack auf 5,8 Millionen Sack angehoben worden, in der Saison davor sei aus einem ausgeglichenen Markt ein Überschuss von 2,7 Millionen Sack geworden. Dies liege vor allem an deutlich niedriger als bisher angegebenen globalen Verbrauchszahlen in diesen Jahren, heißt es weiter.

„Einen Grund für die Revisionen gibt die ICO lediglich für die aktuelle Saison an: Hier soll die Nachfrage wegen der Corona-Krise deutlich schwächer sein als zuvor angenommen. Der Verbrauch an Kaffee soll gegenüber der Saison 2018/19 nur um 0,5 Prozent zulegen. Allerdings hatte sie diese auch im März nur auf magere plus 0,7 Prozent beziffert, wenn auch auf dem absolut höherem Niveau von vor der Revision der globalen Nachfragezahlen“, so Helbing-Kuhl.

Auf der Produktionsseite sehe die ICO für 2019/20 keine Einbußen durch die Pandemie, da die Ernten bereits vor Einsetzen der Krise weitgehend eingebracht worden seien. Für 2020/21 erwarte sie einen negativen Effekt, ohne diesen zu beziffern. Für die Nachfragewirkungen der Corona-Krise gehe die ICO in einer im April veröffentlichten Analyse davon aus, dass jeder Prozentpunkt geringeren Wirtschaftswachstums in den wichtigsten Nachfrageländern den Verbrauch von Kaffee um 0,95 Prozentpunkte reduziere, heißt es weiter.

„Trotz allem stieg der Arabica-Preis gestern im Kontrakt mit Fälligkeit Juli um gut drei Prozent auf 110,7 US-Cent je Pfund und reagierte damit wohl wie zahlreiche andere Rohstoffpreise auf die Hoffnung, dass durch die in verschiedenen Ländern anstehende Lockerung der Corona bedingten Einschränkungen die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt. Der Robusta-Preis schloss fast unverändert bei 1.202 US-Dollar je Tonne“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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