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18:10 Uhr, 03.06.2019

JPMorgan: Märkte haben noch nicht alle Auswirkungen des Handelskriegs gesehen

Ein langanhaltender Handelskrieg zwischen den USA und China, der im vergangenen Monat Aktienwerte in beiden Ländern zertrümmerte, könnte den Märkten noch mehr Schmerzen zufügen.

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    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.751,19 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (Godmode-Trader.de) - Während der Shanghai Composite Index im Mai um 8,2 Prozent einbrach - der schwächste Monat seit vergangenen Oktober - fiel der US-Leitindex S&P 500 um 6,6 Prozent. Die Abwärtsbewegung lassen sich nach Einschätzung von John Normand, Leiter der Cross-Asset-Fundamentalstrategie bei JPMorgan Chase & Co. in London, nicht auf eine Abschwächung der Wirtschaftsdaten zurückführen. Die Produktionszahlen vom Mai zeigten zwar Schwäche in Asien und Europa und würden die globalen Auswirkungen des Konflikts zwischen Washington und Peking nachvollziehen. „Die Turbulenzen an den Märkten im letzten Monat begründen sich aber hauptsächlich im Handelskrieg, und ich glaube nicht, dass sämtliche Auswirkungen bereits vollumfänglich in den Kursen eingereist sind, sagte Normand im Gespräch mit Bloomberg TV. „Die Wirtschaftsdaten schwächten sich bereits ab, bevor die Zölle erhöht wurden, also haben wir die wirtschaftlichen Folgen des Handelsstreits noch nicht gesehen.“

Die Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump gegen Peking im vergangenen Monat haben den größten Ausverkauf von Aktien aus Schwellenländern seit Oktober 2018 ausgelöst. Inzwischen verloren 21 von 24 Währungen der Entwicklungsländer an Boden.

Trump eröffnete letzte Woche eine weitere Front im Handelskrieg und drohte, Zölle auf Einfuhren aus Mexiko zu erheben, es sei denn, der südliche US-Nachbar unternimmt Schritte, um den Zustrom von Migranten in die USA einzudämmen. Trump kündigte am 30. Mai an, dass er anfänglich eine fünfprozentige Abgabe auf mexikanische Einfuhren erheben würde. Die Zölle sollen jeden Monat steigen - bis zu 25 Prozent bis Oktober - wenn Mexiko das Migrationsthema nicht entschieden und wirkungsvoll angehe.

Angesichts der angedrohten US-Strafzölle erwägt die mexikanische Regierung eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO). „Es gibt Mechamismen der internationalen Schiedsgerichtbarkeit und auch den Weg über die Welthandelsorganisation, aber im Moment wollen wir noch nicht daran denken", sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador am Freitag. Zunächst setze er darauf, dass die US-Regierung ihre Drohung zurücknehme. Erst vergangenen Donnerstag hatte Mexikos Regierung dem Senat das neue nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA zur Ratifizierung vorgelegt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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