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10:57 Uhr, 09.03.2015

Japans Statistikamt revidiert Wachstumszahlen nach unten

Japans Wirtschaft ist im 4. Quartal 2014 deutlich schwächer gewachsen als bisher angenommen. Das japanische Statistikbüro hat die bisher veröffentlichten Wachstumsdaten am Montag nach unten korrigiert. Hauptgrund waren die schwachen Investitionen der japanischen Firmen.

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Tokio (BoerseGo.de) - Die japanische Wirtschaft ist im Schlussquartal 2014 schwächer gewachsen als zunächst veröffentlicht. Wie die Regierung am Montag nach revidierten Daten mitteilte, wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft Asiens im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember 2014 um annualisiert 1,5 Prozent. Zunächst hatten die Statistiker ein Plus von 2,2 Prozent ermittelt. Die neuen Zahlen überraschen überaus negativ. Bereits die vorläufigen Wachstumszahlen hatten Ökonomen enttäuscht. Diese hatten zuvor einen Zuwachs von etwa 3,6 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorquartal legte die Wirtschaftsleistung Japans im Berichtszeitraum in der endgültigen Fassung um 0,4 Prozent zu, nach einem Anstieg um 0,6 Prozent im Vorquartal.

Der Hauptgrund für die Abwärtskorrektur waren die Investitionen der Firmen. Statt eines zunächst berechneten Anstiegs um 0,1 Prozent sanken die Ausgaben der Unternehmen um 0,1 Prozent. Das deutet darauf hin, dass die Betriebe mit Blick auf die weiteren Aussichten für die Wirtschaft vorsichtig bleiben. Der private Konsum konnte mit einem leichten Plus von 0,5 Prozent hingegen etwas stärker aus als gedacht zulegen. Zunächst war ein Anstieg von 0,3 Prozent berechnet worden.

Die Daten zeigten unverändert, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nach zwei Quartalen die Rezession überwunden hat. Die Regierung hatte im April mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer das Wachstum abgewürgt. Das maue Wirtschaftswachstum könnte nach Meinung mancher Ökonomen die japanische Zentralbank veranlassen, die geldpolitischen Zügel noch weiter als bisher schon zu lockern.

Unabhängig von den revidierten Konjunkturdaten zeigen weitere, am Montag veröffentlichte Statistiken, dass Japans Leistungsbilanzüberschuss im Januar mit 1,060 Bilionen Yen überraschend hoch war ( Prognose JPY 1.160 Bio.). Die Leistungsbilanz ist die allgemeinste Kennziffer, um Japans Handelsströme mit dem Ausland zu messen. Und zu Jahresbeginn sind die Exporte sowie die Einnahmen aus Investitionen aus dem Ausland kräftig genug gestiegen, um das Handelsdefizit des Landes zu verringern. Japan befinde sich insgesamt weiterhin auf einem moderaten Erholungskurs, sagte ein Regierungssprecher. Es war immerhin das erste Mal seit drei Quartalen, dass die Wirtschaft wieder zulegte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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