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11:57 Uhr, 23.05.2016

Japans Exporte brechen im April ein

Die schwache Auslandsnachfrage und der starke Yen belasten die Exportwirtschaft Japans. Nach den überraschend positiven Wachstumszahlen zum ersten Quartal kommen aus dem Land des Lächelns nun wieder erste negative Daten.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die japanischen Exporte sind im April unerwartet stark zurückgegangen. Nach Angaben der Regierung lag das Exportvolumen um 10,1 Prozent tiefer als im gleichen Vorjahresmonat — es war der siebte Rückgang in Folge. Die Erwartungen wurden verfehlt, Bankvolkswirte hatten mit einem Rückgang um 9,9 Prozent gerechnet. Japan leidet unter einer schwachen Auslandsnachfrage. Insbesondere die Ausfuhren in der asiatischen Heimatregion gingen überdurchschnittlich zurück. Hier spielt auch der starke Yen eine negative Rolle, da er den Wert der Waren verteuert und damit die Nachfrage schmälert. Die japanische Regierung hat zuletzt mehrere Male angekündigt, gegen den starken Yen vorzugehen. Solche Deviseninterventionen stehen aber international in einem schlechten Ruf, da sie einen Abwertungswettlauf in Gang setzen können.

Die Einfuhren nach Japan gingen im vergangenen Monat noch stärker als die Ausfuhren um 23,3 Prozent zurück. Dadurch stieg der Handelsbilanzsaldo saisonbereinigt auf 430 Mrd. Yen, nach 300 Mrd. Yen im Vormonat. Ein Teil des Rückgangs ist mit im Jahresvergleich geringeren Rohölpreisen zu erklären. Von deren Einfuhr ist Japan stark abhängig.

Im vergangenen Quartal ist die Wirtschaftsleistung Japans überraschend um 0,4 Prozent zum Vorquartal und damit deutlich mehr als von Ökonomen prognostiziert gestiegen. Im Schlussquartal 2015 war das BIP noch um revidiert 0,4 Prozent gesunken. Die erwartete technische Rezession mit zwei Minus-Quartalen in Folge konnte damit vermieden werden. Im Fiskaljahr 2015/ 15 per Ende März stieg die nominale Wirtschaftsleistung somit um 2,2 Prozent. Das war der größte Anstieg seit 1997.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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