Fundamentale Nachricht
13:25 Uhr, 21.12.2017

Japanische Notenbank macht weiter wie bisher

Die japanische Wirtschaft wächst zwar deutlich stärker als erwartet. Doch die schwache Inflation bleibt weiter hinter den Erwartungen zurück. Die Bank of Japan kämpft dagegen an, bisher jedoch mit mäßigem Erfolg. Eine Änderung des geldpolitischen Setzkastens kommt für die Notenbank derzeit dennoch nicht in Betracht.

Erwähnte Instrumente

  • Nikkei225
    ISIN: XC0009692440Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (TTMzero Indikation)

Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Bank of Japan hat erwartungsgemäß im Rahmen der Dezember-Sitzung das geldpolitische Instrumentarium unangetastet gelassen. Das entschied die Bank of Japan (BoJ) nach Abschluss zweitägiger Beratungen. Es bleibt also bei dem Leitzins in Höhe von minus 0,10 Prozent und der 0,00 Prozent Zielrendite für 10-jährige Staatsanleihen.

Die japanische Wirtschaft wächst zwar deutlich stärker als erwartet. Im dritten Quartal legte die Wirtschaftsleistung im Jahresvergleich um 2,5 Prozent zu. Analysten hatten ein deutlich geringeres Plus erwartet. Die Hoffnung wächst, dass sich Japan wirtschaftlich nach langen schwierigen Jahren wieder dauerhaft stabilisiert. Seit nun sieben Quartalen geht es nach oben.

Die Notenbank versucht aber seit Jahren, die Inflation anzuheizen. Probleme bereitet in diesem Zusammenhang die nach wie vor schwache Inlandsnachfrage. Vor allem die geplante neuerliche Erhöhung der Mehrwertsteuer müsste in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden. Gouverneur Haruhiko Kuroda zeigt aber ungetrübten Optimismus. Mit steigenden Löhnen würden auch die Inflationserwartungen zunehmen.

2013 hat die Bank of Japan den Kampf gegen die zähe Deflation mit stetig fallenden Preisen aufgenommen und die Inflation anzuschieben versucht. Damals hatte die Zentralbank noch erwartet, das Inflationsziel von zwei Prozent innerhalb von etwa zwei Jahren zu erreichen. Seither musste sie dieses Ziel bereits mehrere Male nach hinten schieben. Nach Auffassung der NordLB wird das Inflationsziel in absehbarer Zeit nicht erreicht. Für 2017 rechnen die Ökonomen mit einem Plus von gerade einmal 0,5 Prozent. In 2018 dürfte die Teuerungsrate auf 1,4 Prozent anziehen. „Vor dem Hintergrund der aktuellen geldpolitischen Ausrichtungen in Washington und Frankfurt wäre vielmehr eine restriktivere Gangart in Tokio denkbar“, so Analyst Frederik Kunze. Aber auch diesbezüglich rechne er im Jahr 2018 nicht mit einer nennenswerten Anpassung der Geldpolitik durch die Bank of Japan.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten