Japan will USA bei LNG-Produktion unter die Arme greifen
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Tokio (Godmode-Trader.de) - Einem Bericht der Wirtschaftszeitung Nikkei zufolge versucht Japan seit dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine aktiv, die Energieabhängigkeit von Russland zu verringern. Freilich ähnlich wie in Deutschland müssen alternative Lieferungen von Öl, Flüssiggas und zahlreichen anderen Rohstoffen gefunden werden. Dem Bericht zufolge hat sich Tokio nun an die USA gewandt, um nach Wegen zu suchen, diese Lücken zu schließen.
Es geht dabei vor allem um LNG, also Flüssiggas. Die USA sind derzeit der wichtigste Ansprechpartner in der Welt, was die Versorgung mit LNG anbelangt. Mehrere europäische Länder sind bestrebt, russisches LNG zugunsten einer Lieferung aus den USA aufzugeben. Auch chinesische Käufer haben seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar mehrere Verträge mit US-Lieferanten unterzeichnet. Alles in allem wird dies etwa 7,7 Mio. Tonnen pro Jahr an US-LNG-Lieferungen ausmachen. Experten gehen davon aus, dass das Auftragsbuch für US-LNG-Exporte nun schon voll ist. Um die neue langfristige Nachfrage zu befriedigen, müssten die Vereinigten Staaten in mehr Anlagen und Infrastruktur investieren.
An dieser Stelle wollen Länder wie Japan den USA unter die Arme greifen. Dem Nikkei-Bericht zufolge erwägt Tokio, den USA finanzielle Unterstützung zu gewähren, um die Produktion von Flüssigerdgas (LNG) anzukurbeln. Dadurch hofft die japanische Regierung, einen konstanten Strom dringend benötigter Energie zu sichern.
Im Jahr 2021 exportierten die USA rund 75 Mio. Tonnen LNG. Und mit der zusätzlichen Nachfrage könnte das Land vom drittgrößten Exporteur zur Nummer eins aufsteigen. Schon jetzt sind in Louisiana zusätzlichen Produktionseinheiten in Betrieb genommen worden.
Doch auch für Russland bieten sich neue Verkaufschancen. Berichten zufolge kauft nun Indien große Mengen an russischem LNG zu stark verbilligten Preisen. Wie die Times of India berichtet, haben die Gujarat State Petroleum Corp. und die GAIL India Ltd. vor kurzem mehrere LNG-Spotlieferungen aus Russland zu Preisen gekauft, die weit unter den aktuellen Marktpreisen lagen.
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