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12:50 Uhr, 06.12.2016

Japan muss sich noch stärker verschulden - Starker Yen schmälert Steuereinnahmen

Der japanische Staat hat seine liebe Müh mit der starken heimischen Währung. Einem TV-Bericht zufolge muss das Land in diesem Jahr deshalb möglicherweise auf Steuereinnahmen in Milliardenhöhe verzichten.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Der starke Yen bereitet der japanischen Wirtschaft viele Probleme. Beispielsweise schmälert er den Export, da die japanischen Produkte wegen der ungünstigen Währungseffekte am Weltmarkt zu teuer sind. „Als Exportnation hängt das Schicksal Japans stark an der Wechselkursentwicklung", kommentierte jüngst Jan Vrbsky von der Baader Bank. Aber auch der japanische Staat hat seine liebe Müh mit der starken heimischen Währung. Einem Bericht des japanischen Fernsehsenders NHK zufolge muss die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft in diesem Jahr möglicherweise drastisch niedrigere Steuereinnahmen als erwartet verkraften. Hintergrund sei die Festigung des Yen, wodurch sich die Höhe der Einnahmen aus der Unternehmenssteuer verringerte, hieß es.

Die Steuereinnahmen für das noch bis zum 31. März 2017 laufende Haushaltsjahr dürften dem Bericht zufolge um 1,9 Bio. Yen (16 Mrd. Euro) niedriger ausfallen als zuvor geschätzt. Die ursprüngliche Steuerschätzung hatte sich auf insgesamt 57,6 Bio. Yen belaufen. Damit würden die Steuereinnahmen der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt unter den Einnahmen des Vorjahres in Höhe von 56,3 Billionen Yen liegen. Das wäre der erste Rückgang seit dem Haushaltsjahr 2009/2010.

Um die geringeren Einnahmen auszugleichen, erwägt die Regierung höhere Schulden in Form der Ausgabe neuer Regierungsanleihen im Rahmen eines dritten Nachtragshaushalts für das laufende Fiskaljahr, hieß es in dem TV-Bericht. Japans Staatsverschuldung ist mit die höchste unter den Industrieländern und mittlwerile zweieinhalb so groß wie die jährliche Wirtschaftsleistung.

Die OECD erwartet dennoch einen weiteren Aufschwung für Japan. Die Wirtschaftsleistung wird nach ihrer Schätzung in 2017 um 1,0 Prozent und in 2018 um 0,8 Prozent wachsen. Das Brokerhaus Morgan Stanley MUFG ist mit einer Wachstumsprognose von 1,3 Prozent für 2017 und 0,9 Prozent für 2018 noch optimistischer.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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