Fundamentale Nachricht
14:42 Uhr, 06.07.2016

Japan mit langfristigem Wachstumspotenzial

Tiefgreifender Pessimismus für Japan ist nach Meinung von Richard Kaye, Portfoliomanager für japanische Fonds bei Comgest, unangebracht.

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  • Nikkei225
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    Kursstand: 15.210,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) – Nach drei fulminanten Jahren hat sich die Stimmung an der Tokioter Börse merklich eingetrübt. Die Anleger verweisen auf die erneute Stärke des Yen. Viele Experten zweifeln mittlerweile auch an der Effektivität der Abenomics, wie Richard Kaye, Portfoliomanager für japanische Fonds bei Comgest, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Während diese Entwicklungen kurzfristig ausgerichtete Investoren durchaus beunruhigen könnten, fänden langfristig denkende Anleger viele Aspekte, die optimistisch stimmen. So biete Japan viele weltweit führende Nischenmarktführer in der herstellenden Industrie. Diese Unternehmen würden vom Research vieler Investmenthäuser noch nicht angemessen erfasst und hätten sich dank schlanker Kostenstrukturen, Preissetzungsmacht und globaler Diversifikation von Umsatz- und Kostenstrukturen im Angesicht der Yen Wechselkursschwankungen sehr gut bewährt, heißt es.

„Gleichzeitig profitieren inländische Marktführer auch von Mega-Trends wie einer immer älter werdenden Bevölkerung, die für Japan typische Nachfragestrukturen schafft. Die Konsolidierung fragmentierter und uneffizienter Binnenmarktstrukturen ist ebenfalls ein starker Wachstumstreiber. Ein Beispiel dafür ist das Unternehmen Sugi Holdings, sozusagen das japanische Pendant zu Boots oder Walgreens. Sugi verfügt mittlerweile über eine sehr gute Marktposition, nachdem das Unternehmen die Konsolidierung des japanischen Apotheken- und Drogeriemarktes in den letzten zwei Jahrzehnten maßgeblich vorangetrieben hat“, so Kaye.

Darüber hinaus profitierten viele Firmen von der großflächigen Einführung internetbasierter Geschäftsmodelle. Die Hautpflege-Marke Pola Orbis bediene auf der einen Seite die kaufkräftige und wachsende Schicht an Senioren in Japan und habe auf der anderen Seite eine erfolgreiche B2C-Marke für kostenbewusste jüngere Japaner aufgebaut. Im B2B-Bereich bezeichne man M3 mittlerweile als Facebook für Ärzte. Die Firma verfüge in Japan (aber auch in Großbritannien und den USA) über eine dominierende Marktposition. Die Online-Plattform vernetze Ärzte und Pharmaunternehmen, sorge für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung und beschleunige die Entwicklung von Arzneimitteln. Aktuell nutzten bereits 80 Prozent aller japanischen Ärzte diese Plattform, heißt es weiter.

„Die Strukturreformen, die im Zuge der Abenomics auf den Weg gebracht worden sind, zeigen inzwischen einen spürbaren Effekt. Dazu zählt beispielsweise die deutliche Senkung der Unternehmensbesteuerung, ein Faktum, dass bislang viel zu wenig berücksichtig wurde. Darüber hinaus gelang es, die Deflations-Spirale zu stoppen. Inzwischen ziehen die Löhne in Japan wieder an. Außerdem legen die Unternehmen auch ein immer größeres Augenmerk auf die Aktionäre. Dies spiegelt sich zum Beispiel in höheren Ausschüttungsquoten wider, die quer über alle Sektoren hinweg zu beobachten sind. Diese Trends dürften sich in Zukunft noch beschleunigen, sodass sich gezielte Investments in japanische Qualitätswachstumsunternehmen weiter lohnen dürften“, so Kaye.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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