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10:52 Uhr, 28.11.2014

Japan: Inflation sackt unter die Drei-Prozent-Marke ab

Trotz des etwas schwächeren Wachstums im Oktober ist zu erwarten, dass sich die allmähliche Erholung der japanischen Wirtschaft von dem durch die Mehrwertsteuererhöhung im April ausgelösten Einbruch fortsetzt.

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Tokio (BoerseGo.de) – Die Verbraucherpreise in Japan sind trotz der massiven geldpolitischen Bemühungen der Bank of Japan, die Inflation anzutreiben, weiter auf dem Rückzug. Im Oktober lag die Jahresrate erstmals seit der Mehrwertsteuererhöhung im April unterhalb der Drei-Prozent-Marke bei 2,9 Prozent, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Dies ist der fünfte Rückgang der Inflation in Folge. Volkswirte hatten mit 3,0 Prozent gerechnet, nach einer Inflationsrate von 3,2 Prozent im Vormonat. Die CPI-Kernrate (ohne die schwankungsanfälligen Preise etwa für frische Lebensmittel) erhöhte sich im Oktober auf ebenfalls 3,0 Prozent, nach plus 2,9 Prozent im Septermb.

Auch der Inflationswert für den Großraum Tokio im November zeigte einen Rückgang von 2,5 Prozent auf nun 2,1 Prozent, was nahelegt, dass auch die nationale Rate im nächsten Monat weiter sinken könnte. Hier liegen die Inflationszahlen bereits einen Monat früher vor.

In der Spitze erreichte die Preisteuerung im Mai ein Hoch bei 3,7 Prozent. Die Notenbank BoJ peilt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Nach Einschätzung der BoJ hätte die Kernrate in Japan ohne die Steuererhöhung im Oktober bei 0,9 Prozent gelegen.

Weitere Daten zur Wirtschaftsaktivität Japans im Oktober fielen derweil gemischt aus. So wuchs aktuellen Daten des Wirtschaftsministeriums zufolge die Industrieproduktion noch um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat, nach einem sehr robusten Wert von 2,9 Prozent im September. Andererseits brachen aber die Einzelhandelsumsätze um 1,4 Prozent auf Monatssicht ein, wodurch der starke Anstieg im September von 2,8 Prozent teilweise wieder aufgehoben wurde. Der Arbeitsmarkt scheint hingegen robust geblieben zu sein, die Arbeitslosenquote im Oktober sank auf 3,5 Prozent und das Verhältnis von Arbeitsplätzen zu Bewerbern stieg auf den Wert von 1,1.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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