Japan: Still ruht der See und das Zinsniveau
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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Entscheidung der Bank of Japan (BoJ), die politischen Rahmenbedingungen heute unverändert zu lassen, wurde vom Markt überwiegend erwartet. Analysten gehen davon aus, dass die Notenbank mindestens bis Ende 2020 keine Hand an das Zinsniveau legt.
Die BoJ ließ ihren kurzfristigen Leitzins unverändert bei minus 0,1 Prozent und ihr 10-jähriges Renditeziel bei 0,0 Prozent, wie von jedem der von Bloomberg befragten Analysten erwartet worden war. Die Erklärungen zum Zinsentscheid fielen praktisch identisch mit denen vom Oktober aus. Während der Wirtschaftsausblick einen verhalten optimistischen Grundtenor aufwies, bekräftigten die Währungshüter ihre Zusage, die Zinsen über einen längeren Zeitraum „extrem niedrig“ zu halten. Auch das Abstimmungsmuster war das gleiche vor vor zwei Monaten, wobei zwei Mitglieder einen expliziteren Zusammenhang zwischen der Inflationsentwicklung und der politischen Haltung der Bank unterstrichen.
Der japanische Arbeitsmarkt könnte sich im Laufe des kommenden Jahres etwas weiter verschärfen wird, aber die Arbeitslosenquote liegt bereits nahe der Vollbeschäftungsquote, so dass sich der Lohnanstieg wahrscheinlich nicht weiter verstärken wird. Darüber hinaus haben die Unternehmen genügend Spielraum, um höhere Lohnkosten zu absorbieren, da die Gewinnmargen in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen sind, so dass die Inflation auf absehbare Zeit deutlich unter dem Inflationsziel der Bank von zwei Prozent liegen wird.
Im Oktober prognostizierte die Zentralbank für das Fiskaljahr 2019 (bis Ende März 2020) einen Anstieg der Verbraucherpreise ohne frische Lebensmittel um 1,4 Prozent, wobei die Auswirkungen der geplanten Mehrwertsteuererhöhung berücksichtigt wurden.
Wenn die Notenbank beschließt, ihr 10-jähriges Renditeziel anzuheben, wird dies aus Sorge über die Auswirkungen niedriger Leitzinsen auf die Rentabilität der Banken geschehen. Aber die Bank-Margen fallen seit Jahren rückläufig aus und der größte Teil des Rückgangs ist auf strukturelle Faktoren zurückzuführen. „Wenn die Bank beschließt, die Zinsen zu erhöhen, wird dies nicht wegen des zunehmenden Preisdrucks geschehen, sondern wegen der Besorgnis über die Auswirkungen der anhaltenden Lockerung auf die Gewinnmargen der Banken, die zu den sinkenden Kapitalquoten der Regionalbanken beigetragen hat“, kommentierte Capital Economics.
Während die Regierung eine Reihe von Maßnahmen angekündigt hat, um die Auswirkungen der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung auf die Konsumausgaben zu dämpfen, wird die Inlandsnachfrage nach der Steuererhöhung voraussichtlich noch recht stark zurückgehen. Im Ergebnis hat die Bank of Japan kaum eine andere Wahl, als die politischen Rahmenbedingungen auch nach 2020 unverändert zu lassen.
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