Fundamentale Nachricht
07:45 Uhr, 02.10.2013

Jandaya Wake Up Call: DAX, US-Haushaltsstopp, Italien, EZB, Warren Buffett

Zum Auftakt sehen Broker den Dax leicht unter Vortagesniveau. L&S taxiert den Index aktuell mit 0,20 % im Minus.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 8.689,14 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,3522 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Mit Jandaya live und direkt im Flow des Marktes. Jandaya Wake Up Call: das wichtigste der Vorbörse - pünktlich um 8:45 Uhr auf Ihrem Trading-Desk: www.jandaya.de

Die wichtigsten Meldungen der Vorbörse:

Dax - Erstaunlich robust

Der US-Leitindex Dow Jones zeigte sich gestern ziemlich unbeeindruckt von dem Government Shutdown in den Vereinigten Staaten. Der Index schloss 0,41 % im Plus. Ebenso präsentierte sich der Dax in Frankfurt mit Aufwärtslaune, die am Dienstag erst bei 8.689 Zählern ein Ende nahm (+1,10 %). Trotz einer schwachen Börse in Japan könnte der deutsche Leitindex heute nochmals zulegen. Zum Auftakt sehen Broker den Dax allerdings leicht unter Vortagesniveau. L&S taxiert den Index aktuell mit 0,20 % im Minus.

In den USA hoffen die Märkte auf eine schnelle Einigung für einen Haushalt für das laufende Fiskaljahr. Vor diesem Hintergrund dürfte die Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank heute eine untergeordnete Rolle spielen. Der Euro steht vor der EZB-Ratssitzung fest bei 1,3520 US-Dollar.

Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI verbilligt sich aktuell um 0,28 % auf 101,51 US-Dollar. Der US-Haushaltsstreit belastet weiter, es wird eine schwächere Nachfrag befürchtet. Am Nachmittag werden zudem neue Daten zu den US-Öllagerbeständen veröffentlicht.

USA - Industrieverbände schlagen Alarm

Der Haushaltsstopp in den USA hat auch hierzulande Besorgnis ausgelöst. „Mit der Eskalation des Haushaltstreits schaden die USA nicht nur sich selbst, sondern sie nehmen die gesamte Weltwirtschaft in Geiselhaft“, sagte etwa der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, dem „Handelsblatt“.

Derweil verhärten sich die Fronten im US-Haushaltsstreit. Ein Entwurf der Republikaner, der zumindest eine teilweise Öffnung der lahmgelegten Verwaltung vorsah, scheiterte am Dienstagabend (Ortszeit) im Abgeordnetenhaus an den Demokraten.

Laut einer Expertenschätzung kostet die US-Haushaltskrise allein im Großraum Washington, dort arbeiten besonders viele Staatsbedienstete, ca. 200 Mio. Dollar pro Tag.

Italien: Berlusconis Schatten wird kleiner

Kurz vor der Vertrauensabstimmung im Parlament in Rom bekommt der italienische Regierungschef Letta Unterstützung von der Partei seines Amtsvorgängers Berlusconi. PDL-Chef Alfano rief dazu auf, den Regierungschef bei der heutigen Abstimmung das Vertrauen auszusprechen. Sprechen die PDL-Abgeordneten dem Premier das Vertrauen aus, wäre dies ein Affront gegenüber Berlusconi, der auf Neuwahlen pocht.

Europapolitik: SPD nimmt Kanzlerin Merkel an die Kandare

Die SPD warnt Bundeskanzlerin Merkel davor, vor den Koalitionsverhandlungen europapolitische Weichenstellungen vorzunehmen, die eine Bundesregierung mit möglicher SPD-Beteiligung dann binden würde. Frau Merkel sei nicht mehr legitimiert, in grundlegenden europapolitischen Fragen zu entscheiden, sagte Bundestagsfraktionsvize Axel Schäfer der „Süddeutschen Zeitung“.

Buffett kauft sich bei Goldman Sachs ein

US-Starinvestor Warren Buffett ist bei der US-Investmentbank Goldman Sachs eingestiegen. Er erwarb 13,1 Mio. Aktien und hält damit künftig rund 3 % der Anteile an Goldman. Bereits 2008 hatte Buffett der Bank mitten in der Finanzkrise mit einem Kredit über 5 Mrd. Dollar unter die Arme gegriffen.

Athen: Ohne neuen Schuldenschnitt geht es nicht

Der griechische Ministerpräsident Samaras beharrt auf einen Schuldennachlass. Ohne Hoffnung bestehe das Risiko, dass der Extremismus und der Populismus weiter angefacht werde, sagte Samaras laut Dow Jones Newswires.

EU-Finanzminister tricksen: Staat haftet weiterhin für marode Bankinstitute

Eigentlich hatten die EU-Finanzminister am 27. Juni beschlossen, dass künftig Aktionäre und Gläubiger bei Bankenrettungen direkt haften müssen. Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ haben die EU-Finanzminister nun jedoch heimlich dafür gesorgt, dass der Staat auch weiterhin Geldinstitute retten darf. Im Richtlinienentwurf sei eine Ausnahme enthalten. Demnach dürfen Kapitalspritzen oder Bürgschaften so lange gewährt werden, wie die Aufsichtsbehörde den Startschuss für die Abwicklung noch nicht gegeben hat.

Gerresheimer bestätigt Jahresziele

Der Verpackungsspezialist Gerresheimer hat nach einem robusten Quartal seine Prognosen für das Gesamtjahr (per Ende November) bekräftigt. Demnach erwartet der Konzern weiter ein Umsatzplus von 5 bis 6 Prozent zu konstanten Wechselkursen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll in der Spanne zwischen 245 und 250 Mio. Euro liegen.

BlackBerry - noch höhere Belastungen

BlackBerry rechnet mittlerweile mit Restrukturierungskosten in Höhe von 400 Mio. US-Dollar - viermal so viel, wie bislang angenommen.

Bosch: Solarsparte noch nicht unterm Hammer

Bosch verhandelt noch immer mit Interessenten für die Solarsparte. "Wir sind mit 40 potentiellen Investoren in Gespräche eingestiegen", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Volkmar Denner, der FAZ. Es bestehe durchaus Hoffnung, dass man zumindest Betriebsteile verkaufen könnte.

EU: Gemeinsame Arbeitslosenversicherung geplant

Die EU-Kommission treibt die Idee einer gemeinsamen Arbeitslosenversicherung für den Euroraum voran. Langfristig müssten Instrumente ins Auge gefasst werden, "um auf Konjunkturschwankungen und kurzfristige Ungleichgewichte zwischen den Eurostaaten reagieren zu können", zitiert die FAZ aus einem Papier von Sozialkommissar Andor.

EU-Kommission mahnt Deutschland

EU-Haushaltskommissar Lewandowski erwartet von Deutschland größere Anstrengungen zur Ankurbelung der Konjunktur. "Ich bin kein Keynesianer, allerdings wäre eine Stärkung der Binnennachfrage, zum Beispiel durch Investitionen im Infrastrukturbereich, hilfreich, um Ungleichgewichte in Europa abzubauen", sagte er dem "Handelsblatt".

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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