Fundamentale Nachricht
08:50 Uhr, 27.11.2013

Jandaya Wake Up Call: DAX, Große Koalition, EZB, Nordex, ThyssenKrupp, Hewlett-Packard, EADS

Der Broker L&S taxiert den Dax unmittelbar vor Börseneröffnung um 0,21 % höher bei 9.310 Punkten und damit nur 13 Zähler unter seinem Allzeithoch. Insgesamt wird ein dünner Handel erwartet, dennoch könnten heute einige wichtige Wirtschaftsdaten neue Impulse liefern.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

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Dax - Durchatmen

Die Vorgaben aus Übersee sind gemischt, dennoch zeichnet sich für den Dax eine leicht positive Eröffnung ab. Der US-Leitindex Dow Jones ging am Dienstag unverändert bei 16.072 Punkten aus dem Handel, währen in Japan der dortige Nikkei Abschläge in Höhe von 0,42 % in Kauf nehmen muss.

Der Broker L&S taxiert den Dax unmittelbar vor Börseneröffnung um 0,21 % höher bei 9.310 Punkten und damit nur 13 Zähler unter seinem Allzeithoch. Insgesamt wird vor dem Thanksgiving-Wochenende in den USA und der damit verkürzten Handelswoche eine abwartende Haltung der Marktteilnehmer erwartet. Am Vormittag könnte ein positives GfK-Konsumklima dessen ungeachtet einen neuen Angriff auf das Dax-Allzeithoch erzwingen. Am Nachmittag dürften dann US-Daten den weiteren Trend bestimmen, beginnend mit den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und endend mit dem Index der Frühindikatoren.

Der US-Ölpreis zeigt sich am Morgen leichter. Das Fass WTI-Öl notiert aktuell bei 93,39 US-Dollar (-0,48 %). Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche erneut gestiegen.

Berlin: Vorläufiger Koalitionsvertrag unter Dach und Fach

In Berlin haben sich Union und SPD am frühen Morgen nach zähen Verhandlungen auf einen vorläufigen Koalitionsvertrag verständigt. Die Einzelheiten sollen am Mittag vorgestellt werden. Eine Einigung gab es in der Rentenpolitik. Geplant ist, im kommenden Jahr eine abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren einzuführen, wenn 45 Jahre lang Beiträge eingezahlt wurden. Darüber hinaus verständigten sich die Parteien auf die grundsätzliche Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von 8,50 Euro ab dem Jahr 2015. Eine Einigung gab es auch im Streit um die PKW-Maut und um die doppelte Staatsbürgerschaft. Die Verteilung der Ministerien ist noch offen. Zudem sollen sich die Partner auf einen Finanzrahmen für die kommende Legislaturperiode geeinigt haben. Demnach sollen zusätzlich 23 Mrd. Euro ausgegeben werden - und dies ohne weitere Steuererhöhungen.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters wollen Union und SPD eine direkte Rekapitalisierung von systemrelevanten Pleitebanken durch den ESM nur unter hohen Auflagen zulassen. Vorher müsse der Aufbau eines europäischen Abwicklungsmechanismus für Banken beschlossen sein und die EZB die Bankenaufsicht operativ übernommen haben.

Zudem ist geplant, ESM-Bankenhilfen nur zuzulassen, wenn zuvor ein Bail-In stattgefunden hat, bei dem zunächst die Eigentümer, Gläubiger, großen Einleger und die Heimatstaaten zur Rettung der Bank herangezogen worden sind.

Bericht: EZB will neue Kreditlinie auflegen

Die EZB erwägt, eine neue langfristige Kreditlinie (LTRO) aufzulegen, die nur von Banken in Anspruch genommen werden darf, die das Geld als Darlehen an Industrie-, Handels-, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe weiterreichen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Die Lauzeit soll 9 bis 12 Monate betragen.

Nordex: Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Altaktionäre

Der Windkraftanlagenbauer Nordex will bis zu 7,35 Millionen Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Altaktionäre ausgeben, und damit das Grundkapital um 10 Prozent auf bis zu 80,9 Mio. Euro erhöhen. Nordex-Aktien stehen nach Bekanntgabe der Kapitalerhöhung am Mittwoch vorbörslich enorm unter Druck.

Frankreich und China planen engere Zusammenarbeit

Der französische Finanzminister Moscovici und der stellvertretende chinesische Premierminister Ma Kai haben in Peking eine Zusammenarbeit ihrer Länder in Finanzen und Wirtschaft vereinbart, berichtet China Daily am Mittwoch.

Wirecard meldet Übernahme in Asien

Der Zahlungsabwickler Wirecard übernimmt sämtliche Anteile an der indonesischen PT Aprisma Indonesia. Der Kaufpreis einschließlich der Verbindlichkeiten beträgt 73,8 Mio. Euro zuzüglich zweier Earn-Out-Komponenten, die insgesamt bis zu 14,5 Mio. Euro etragen können.

ThyssenKrupp - US-Werk geht offenbar an ein Konsortium

Nach Informationen der japanischen Zeitung „Nikkei“ wird der Industriekonzern ThyssenKrupp sein Stahlwerk in Alabama für knapp 2 Mrd. Euro an ein Konsortium aus ArcelorMittal, Nippon Steel und Sumitomo Metal verkaufen.

EADS: Tausende Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel

Einem Bericht des „Handelsblatts“ zufolge will der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS durch die Zusammenlegung der Rüstungstochter Cassidian mit der Weltraumtochter Astrium und Airbus Military ein Synergiepotenzial von rund 690 Mio. Euro innerhalb von zwei Jahren erreiche.. Branchenkreisen zufolge stehen in Europa mehrere Tausend Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Senkaku-Inselstreit spitzt sich weiter zu

China hat sich wegen der einseitigen Einrichtung einer Flugüberwachungszone Kritik aus dem Ausland eingehandelt. Neben Australien und den USA hält auch Deutschland den Schritt für eine Provokation, die zu einer militärischen Auseinandersetzung führen kann.

Zwei B52-Bomber der USA haben in der Nacht die chinesische Flugüberwachungszone im Ostchinesischen Meer durchflogen. Es kam zu keinen Zwischenfällen.

Die japanischen Fluglinien All Nippon Airways (ANA) und Japan Airlines (JAL) haben entschieden, keine Flugpläne an China zu senden, bevor sie die Flugüberwachungszone über den Senkaku Inseln überfliegen, berichten die Nachrichtenagenturen Kyodo und Jiji.

Hewlett-Packard schneidet besser ab als gedacht

Der US-Computerkonzern Hewlett-Packard hat das Geschäftsjahr 2013 mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang abgeschlossen. Die Erlöse seien um 7 % auf 112,3 Mrd. US-Dollar gesunken, teilte das Unternehmen mit. Der bereinigte Gewinn ging um 14 % auf 6,9 Mrd. Dollar zurück. Analysten hatten allerdings noch schlechtere Werte erwartet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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