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12:12 Uhr, 01.07.2013

Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt!

Erwähnte Instrumente

DAX

Der Dax erlebt an seinem 25. Geburtstag am Montag ein Wechselbad der Gefühle. Nach anfänglicher Stärke drehte der Index ins Minus, gegen Mittag schiebt sich das Barometer aber wieder nach oben (aktuell + 0,46 % auf 7.996 Punkte). Dabei mögen auch die überraschend guten Konjunkturdaten aus Spanien und Italien ihren Anteil haben. Dort waren die jeweiligen Einkaufsmanagerindizes besser als erwartet ausgefallen.

Charttechnik

Zu Wochenbeginn machten die Verkäufer im Dax noch einmal Druck und versuchten damit, die Erholung der letzten Woche zu beenden. Noch aber geben sich die Käufer nicht geschlagen. Seit dem Tagestief bei 7.890 Punkten läuft eine kleine Kaufwelle, die sich jetzt der entscheidenden Preiszone bei 8.009 bis 8.038 Punkten annähert. Kann diese nachhaltig überwunden werden, lockt im Index eine Fortsetzung der kurzfristigen Aufwärtsbewegung bis in den Bereich von 8.100 bis 8.175 Punkten.

Thema des Tages

Die chinesische Industrie sendet beunruhigende Signale. Das Wachstum im riesigen Industriesektor des Landes ist im Juni quasi zum Erliegen gekommen. Vor allem kleinere und mittlere private Firmen stecken in Schwierigkeiten an neue Aufträge zu kommen. Der offizielle CFLP-Einkaufsmanagerindex sank auf 50,1 von 50,8 Zähler im Vormonat. Den größten Anteil an dem Rücksetzer hatte ein substanzieller Rückgang der Produktions- und Neuauftrags-Komponenten um 1,3 bzw. 1,4 Punkte. Der Index der HSBC fiel im Juni auf 48,2 von 49,2 Punkten und damit tief in den Bereich, der ein Schrumpfen der Produktion anzeigt. Im HSBC-Index werden die kleineren und mittleren Betriebe stärker berücksichtigt, während der CFLP vor allem die staatlichen Großbetriebe einbezieht. Die Daten verstärken die Furcht vor einer drohenden Wirtschaftskrise in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.

Aktien im Blick

Papiere von Siemens reagieren am Montag positiv auf die Vereinbarung zu Nokia Siemens Networks (NSN). Gegen Mittag steht der Titel mit 2,6 % im Plus. Die Münchner verkaufen ihren 50-prozentigen Anteil an NSN für 1,7 Mrd. Euro an Nokia. Davon erhält Siemens 1,2 Mrd. Euro in bar. Die restlichen 500 Mio. Euro werden Nokia als Darlehen gewährt.

Die Deutsche Bank kommt bei einem aufsehenerregenden Rechtsstreit in den USA glimpflich davon. Die Stadt Los Angeles hatte dem Geldhaus vorgeworfen, es hätte gepfändete Häuser säumiger Schuldner verwahrlosen lassen und damit den Niedergang ganzer Wohnviertel bewirkt. Die Bank konnte sich nun mit ihrer Auffassung durchsetzen, sie sei der falsche Adressat für die Vorwürfe. Die Aktie zeigt sich stabil bei 32,11 Euro.

ThyssenKrupp-Titel legen aktuell mehr als 2 % zu. Die „Rheinische Post“ berichtete am Wochenende über einen möglichen Teilverkauf des europäischen Stahlgeschäfts an einen Investor.

Konjunktur

Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Eurozone verbessert sich im Juni spürbar. Im Krisenland Spanien deutet sich sogar erstmals seit rund zwei Jahren ein Ende der Industrie-Rezession an. Der Markit-Index für die Industrie verbesserte sich im Juni um 0,5 Punkte (ggü. Mai) auf 48,8 Zähler auf den höchsten Stand seit Februar 2012. In Deutschland enttäuschte der Indikator und sank nach finalen Daten um 0,8 Punkte auf 48,6 Punkte.

Der Arbeitsmarkt in der Eurozone liefert hingegen keine Zeichen einer Erholung. Die Arbeitslosenquote lag im Mai laut Eurostat bei 12,1 %, nach revidiert 12,0 % im April. Im Mai 2012 hatte die Quote nur bei 11,3 Prozent gelegen. Laut den Statistikern waren im vorvergangenen Monat in der Eurozone etwa 19,2 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet.

Im Euroraum ziehen die Preise wieder etwas an. Die Jahresinflationsrate sei im Juni um 1,6 % gestiegen, teilte Eurostat mit. Das ist der höchste Wert seit März.

In Japan wurde der Tankan-Bericht der Bank of Japan (BoJ) veröffentlicht. Den Angaben zufolge stieg der Indikator, der die Lagebeurteilung der Unternehmen abbildet, in der Juni-Umfrage auf plus 4 Punkte. Ökonomen hatten im Schnitt mit einer Aufhellung auf 3,0 Punkte gerechnet. Im Vorquartal hatte der Wert noch bei minus 8 Zählern gestanden.

Währungen

Der US-Dollar ist auf breiter Basis schwächer in die neue Handelswoche gestartet. EUR/USD erholt sich nach Veröffentlichung eines leicht besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindex in der Eurozone von seinem letztwöchigen Rücksetzer unter die 1,30er-Marke. In der Spitze notierte EUR/USD bislang bei 1,3052.

GBP/USD legt vom am Freitag erreichten Vierwochentief bei 1,5162 bis bislang 1,5245 in der Spitze zu, nachdem der britische CIPS-Einkaufsmanagerindex auf den höchsten Indexstand seit Mai 2011 geklettert ist. Gegenüber dem Yen kann der Greenback hingegen trotz eines leicht besser als erwartet ausgefallenen Tankan-Reports zulegen, wobei sich USD/JPY langsam aber sicher an die runde 100er-Marke heranpirscht. In der Spitze notierte das Währungspaar bislang bei 99,72.

Rohstoffe

Die Preise der wichtigen Rohölsorten, WTI und Brent, tendierten am Freitag leicht nach unten. Dennoch haben sich die Ölmärkte als belastbar erwiesen, da die Preise im Wochenverlauf gestiegen sind. Die jüngsten Bloomberg-Schätzungen zeigen eine reduzierte OPEC-Produktion im Juni. Das Fass Brent kostet am Mittag 102,88 US-Dollar und verteuert sich damit um 0,88 %.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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