Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt

DAX

Der deutsche Aktienmarkt hat euphorisch auf den Fed-Entscheid zur weiteren Geldpolitik reagiert. Gegen Mittag liegt der Dax mit 1,34 % bei 9.314 Punkten vorne. Am Vorabend hatte die Fed eine Drosselung ihrer Anleihekäufe beschlossen. Marktteilnehmer erklärten sich den Börsenboom auch damit, dass die Fed zugleich ihr Versprechen niedriger Zinsen verlängert hat. Dies habe den Investoren die Angst vor der geldpolitischen Wende genommen, hieß es.

Charttechnik

Trotz der extremen Stärke, dürften Intraday-Trader derzeit ein wenig erbost sein, denn schließlich versteckt sich ein großer Teil der heutigen Gewinne hinter einem Gap und auch von den Anschlussgewinnen konnte der Trader nur profitieren, wenn er so mutig war und die starke Eröffnung direkt weiter gekauft hat. Trendtechnisch wäre eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung zu erwarten, jedoch muss zuvor mit einer Konsolidierungsphase gerechnet werden. Unterstützend wirkt dabei die heutige Gapoberkante um 9.270 Punkte herum.

Thema des Tages

Seit der schweren Finanzkrise pumpt die US-Notenbank jeden Monat 85 Mrd. Dollar in die amerikanische Wirtschaft. Damit soll jetzt Schluss sein, zumindest in diesem Ausmaß. Am Mittwochabend gab die Fed eine Reduzierung um monatl. 10 Mrd. Dollar bekannt. Dabei sollen 40 Mrd. Dollar für den Ankauf von Staatsanleihen und 35 Mrd. für Immobilienpapiere ausgegeben werden. Analysten hatten mehrheitlich erst im kommenden Jahr mit einem solchen Schritt gerechnet.

Die Fed betonte ferner, der US-Leitzins werde selbst dann niedrig bleiben, wenn die Arbeitslosenquote unter den angepeilten Wert von 6,5 % fallen sollte. Die Quote war zuletzt auf 7,0 % gesunken. Laut Fed-Chef Bernanke wird die Arbeitslosenquote erst Ende 2014 auf 6,3 bis 6,6 % zurückgehen.

Aktien im Blick

BASF-Aktien gewinnen nach Berichten über ein geplantes Angebot für die RWE-Öl- und Gastochter Dea knapp ein Prozent. RWE selbst legen um 1,26 % zu.

Aktien der Dt. Telekom legen um 2,68 % zu. Laut einem Medienbericht gibt es mit Dish einen weiteren Interessenten für die Tochter T-Mobile-US.

Im Tec-Dac hellt Nordex mit einem Auftrag aus Finnland die Stimmung seiner Anleger auf. Die Aktie verteuert sich um 4,85 %.

Konjunktur

Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) senkt seine Prognose zum deutschen BIP-Wachstum im kommenden Jahr leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 %. Für 2015 wird ein Anstieg von 2,5 % erwartet.

Laut der Europäischen Zentralbank weist die Leistungsbilanz der Eurozone im Oktober einen saison- und kalenderbereinigten Überschuss von 21,8 Mrd. Euro auf. Das war der höchste Wert seit 1997.

Die Arbeitslosenquote in Griechenland sinkt im dritten Quartal um 0,1 Prozentpunkte auf 27,0 %.

Die chinesische Zentralbank hat Finanzinstitute kurzfristig mit frischen Mitteln versorgt, um für eine Entspannung am Geldmarkt zu sorgen.

Währungen

Der US-Dollar hat nach dem Fed-Entscheid auf breiter Basis zugelegt. EUR/USD fiel vom kurz vor der Veröffentlichung am Mittwochabend erreichten Siebenwochenhoch bei 1,3812 bis bislang 1,3648 zurück, während GBP/USD im Umfeld guter britischer Einzelhandelsdaten bis 1,6362 im
Tief nachgab.

NZD/USD hat ebenfalls nachgegeben und notierte im Tief bei 0,8172. Zur Stabilisierung trugen die neuseeländischen Handelsbilanzzahlen bei. Zum ersten Mal seit 1991 war der Saldo mit einem Überschuss von 183 Mio. NZD in einem November positiv.