Fundamentale Nachricht
12:32 Uhr, 05.12.2013

Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt

Die Anleger befinden sich im Abwarte-Modus. Am frühen Nachmittag wird die EZB tagen und womöglich neue geldpolitische Maßnahmen sowie den Inflationsausblick bis 2015 verkünden. Eine niedrige Prognose lässt den Schluss zu, dass die Geldpolitik noch lange locker bleiben wird.

Erwähnte Instrumente

  • TUI AG
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  • Metro Bancorp Inc.
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DAX

Nach den Verlusten der Vortage ist wieder Ruhe am Aktienmarkt eingekehrt - gespannte Ruhe! Der Dax tendiert gegen Mittag 0,15 % höher bei 9.154 Punkten. Die Anleger befinden sich in Lauerstellung: Am frühen Nachmittag verkündet die Europäische Zentralbank ihren jüngsten Zinsentscheid, den sie auf der anschließenden Pressekonferenz begründen wird. Experten erwarten mehrheitlich keine Änderung, nachdem die EZB erst noch im November den Leitzins um 25 Basispunkte zurücknahm. EZB-Präsident Draghi könnte aber herausstellen, dass die EZB Gewehr bei Fuß steht, weitere stützende Maßnahmen auf den Weg zu bringen

Charttechnik

Nach einer zunächst schwachen Eröffnung konnten die Käufer im Dax die Unterstützung bei ca. 9.100 Punkten halten. Damit konsolidiert der Index derzeit zwischen 9.193 und 9.100 Punkten seitwärts, was den Tag über noch anhalten könnte. Temporäres Stoppfischen an diesen Grenzen ist einzuplanen, aber erst mit einem nachhaltigen Ausbruch könnte ein neuer Impuls erfolgen.

Thema des Tages

Die Angst vor einem baldigen Ende der laschen US-Geldpolitik hat die Anleger voll im Griff. Wie die jüngsten Daten vom US-Arbeitsmarkt nahelegen, kommt die Erholung rascher als gedacht. In diesem Umfeld eines steigenden Wirtschaftswachstums - für die USA werden 2014 +2,7 % erwartet - und einer niedrigeren Arbeitslosenrate ist eine striktere Geldpolitik die logische Folge. Viele Marktteilnehmer erwarten sich von den am Freitag angesetzten US-Daten Aufschlüsse über den Zeitpunkt, ab wann die US-Notenbank Fed ihre ultralockere Geldpolitik drosseln könnte.

Eine Wende der Geldpolitik der Fed hätte weltweite Auswirkungen. In Europa allerdings geht das Gespenst sinkender Preise um, das die EZB auf den Plan rufen könnte. Einige Experten erwarten, dass EZB-Präsident Draghi heute angesichts der deflationären Risiken neue geldpolitische Maßnahmen in den Raum stellen wird. Eine Möglichkeit wäre die Bereitstellung zusätzlicher Langfrist-Tender für die Banken. Zudem gibt Draghi seinen Inflationsausblick bis 2015 preis. Eine Prognose einer weiterhin niederigen Inflation könnte wiederum die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Geldpolitik in der Eurozone noch lange locker bleibt.

Aktien im Blick

TUI reagieren mit einem deutlichen Kursplus (+3,81 %) auf die Fusionsgespräche der 22-prozentigen Beteiligung Hapag-Lloyd mit dem chilenischen Wettbewerber CSAV.

Morgan Stanley stuft die Papiere des Groß- und Einzelhändlers Metro mangels erkennbare Kurstreiber von „Overweight" auf „Equal-Weight“ herab. Die Aktie verliert 3,84 %.

SMA Solar erleiden einen Verlust von 4,33 %. Die HSBC sieht in dem Titel eine zu hohe Bewertung und stuft senkt das Rating von „Neutral" auf „Underweight“.

Konjunktur

Spanien konnte am Vormittag laut der nationalen Schuldenagentur 5-jährige Staatsanleihen zu 2,72 % platzieren (zuletzt 2,871%). Das ist der niedrigste Zins seit Juli 2005. Zuvor hatte die Ratingspezialisten von Moody`s den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Madrids wegen der verbesserten Lage der Wirtschaft auf von „negativ“ auf „stabil“ angehoben.

Die japanische Regierung hat ein Konjunkturpaket verabschiedet, um die bevorstehenden Steuererhöhungen abzufedern. Es hat einen Umfang von umgerechnet knapp 40 Milliarden Euro. Zur Finanzierung wird ein Nachtragshaushalt aufgelegt. Insgesamt soll die Wirtschaft mit 130 Milliarden Euro angekurbelt werden.

Währungen

Der US-Dollar tendiert gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen. Während EUR/USD im Vorfeld des EZB-Zinsentscheids ein Fünfwochenhoch bei 1,3638 erreichte, notierte GBP/USD vor dem BoE-Zinsentscheid bislang bei 1,6335 im Tief.

Die norwegische Notenbank hat ihren Zinsentscheid bereits verkündet. EUR/NOK ist in der Folge auf ein knappes Vierjahreshoch bei 8,4115 geklettert. Die Norges Bank hat zwar ihren Leitzins wie erwartet unverändert bei 1,50 % belassen, allerdings wurde der Zinsausblick bis 2016 gesenkt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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