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12:22 Uhr, 30.09.2013

Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt!

Der Dax eröffnete bereits schwach und notiert gegen Mittag 0,87 Prozent bei 8.585 Punkten deutlich tiefer.

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DAX

Neben der Regierungskrise in Italien trägt auch der weiterhin schwelende Haushaltsstreit in den USA zu dem Unmut der Börsianer bei: Die logische Folge: Abschläge, soweit das Auge reicht. Der Dax eröffnete bereits schwach und notiert gegen Mittag 0,87 % bei 8.585 Punkten tiefer.

Charttechnik

Der Dax fiel heute zur Eröffnung mit einem Gap aus der Konsolidierung der letzten Woche nach unten heraus. Klassisch wäre dies ein frisches Verkaufssignal, aber nicht selten sind die ersten Ausbrüche aus engen Konsolidierungen Fehlausbrüche. Die Lage für die Bullen ist also nicht hoffnungslos. Wichtig hierfür wäre, dass der Dax heute nicht mehr nachhaltig unter 8.555 Punkte zurückfällt. Dies könnte kurzfristig weitere Verkäufe bis auf 8.517 Punkte und nach sich ziehen. Solange der Index oberhalb von 8.555 Punkten notiert, bestünde die Möglichkeit, das heutige Abwärtsgap direkt zu schließen und später sogar über 8.700 Punkte anzusteigen. Insgesamt betrachtet, befindet sich der Dax in einer angespannten Situation.

Thema des Tages

Italiens Ministerpräsident Letta hat für Mittwoch eine Vertrauensabstimmung im Parlament angekündigt. Anlass ist der Rücktritt mehrerer Minister aus der Partei PDL des ehemaligen Ministerpräsidenten Berlusconi. Sollte Letta das Vertrauen nicht erhalten, dürfte Staatspräsident Napolitano versuchen, eine neue Mehrheit zu finden.

Die PDL und Lettas Demokratische Partei stellen seit April die Regierung. Letta erklärte am Sonntag nach einem Krisengespräch mit dem Staatspräsidenten, er habe nicht vor, „um jeden Preis zu regieren“, setze unter dem derzeitigen Wahlrecht jedoch nicht auf Neuwahlen, weil er einen erneuten Patt im Parlament fürchte.

Die Regierungskrise gefährdet nicht nur die politische Stabilität, sie könnte auch alle Reformbemühungen zum Erliegen bringen. Seit zwei Jahren steckt das Land tief in der Rezession. Die Wirtschaft dürfte in diesem Jahr um 1,7 % schrumpfen. Zuletzt musste Rom wieder höhere Zinsen und Risikoprämien an den Anleihemärkten schultern.

Aktien im Blick

Siemens-Aktien verlieren zur Stunde 1,00 %. Der Konzern will im Rahmen seines Sparprogramms mehr Stellen abbauen zu erwarten war. Das Einsparziel von rund 6 Mrd. Euro wurden nicht angehoben.

Merck kann mit seinem Krebsmittel Erbitux bei bestimmten Darmkrebs-Patienten einen Erfolg verbuchen. Die Aktie gibt aktuell leicht ab (- 0,17 %).

Metro-CEO Koch heizt neue Spekulationen um einen vorzeitigen Verkauf der Warenhaustochter Kaufhof an. Der Titel verliert aktuell 0,84 %.

Konjunktur

Die Inflationsrate im Euroraum verringerte sich von 1,3 % auf 1,1 % im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat. Niedriger hatte der Preisauftrieb zuletzt im Februar 2010 gelegen. Maßgeblich verantwortlich für den Rückgang waren die Komponenten Nahrungsmittel sowie Energie.

Die japanische Industrie hat im August ihren Ausstoß gegenüber Juli um 0,7 % verringert, wie das Wirtschaftsministerium am Montag mitteilte.

Der HSBC-Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie stieg im September nur um 0,1 auf 50,2 Zähler. In der ersten Lesung war eine Steigerung auf 51,2 Punkte gemeldet worden.

Währungen

EUR/USD präsentiert sich angesichts der drohenden Zahlungsunfähigkeit der USA seit Freitag ziemlich volatil. Die seit der letzten Fed-Sitzung etablierte Handelsspanne zwischen 1,3461 und 1,3569 hat jedoch weiterhin Bestand. In der Spitze notierte EUR/USD bislang bei 1,3512. USD/JPY fiel im Umfeld gemischt ausgefallener japanischer Daten mit 97,66 auf den tiefsten Stand seit dem 29. August 2013.

Der Schweizer Franken ist aufgrund der politischen Unwägbarkeiten in Italien und den USA als „sicherer Hafen“ gefragt. EUR/CHF hat seine bereits seit rund drei Wochen währende Abwärtsbewegung fortgesetzt und bei bis 1,2212 ein knappes Sechsmonatstief erreicht.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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