IWF streitet sich mit Deutschland um Schuldenschnitt für Griechenland
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Washington/ Brüssel Godmode-Trader.de) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat erneut einen Schuldenschnitt für Griechenland gefordert und sich damit offensichtlich von der Haltung der Bundesregierung abgesetzt. Die Schuldenlast Griechenlands sei nicht nachhaltig, das Land brauche Schuldenerleichterungen, heißt es in einer Nachhaltigkeitsanalyse, die der IWF am Montag veröffentlichte. Das Papier soll aber noch nicht vom Vorstand als offiziell erklärt worden sein.
Laut Berechnungen des Währungsfonds würde die Schuldenlast das Land mittelfristig komplett lahmlegen, sofern keine Erleichterungen festgelegt werden. Im Jahr 2060 würden — so der IWF — fast 60 Prozent der griechischen Wirtschaftsleistung allein für den Schuldendienst draufgehen. Die Quote läge dann bei 260 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Laut dem IWF muss die Laufzeit der Kredite verlängert werden, sowie Zins und Tilgung weiter gestundet. Der Währungsfonds schlägt vor, diese Rückzahlung auf die Zeit nach 2040 zu verschieben und bis 2080 zu strecken. Zudem sollte der Zinssatz bei 1,5 Prozent eingefroren werden. Und auch die Griechen müssen ihren Teil beitragen und weiter sparen.
Die Finanzminister der Eurozone treffen sich an diesem Dienstag, um die mögliche Freigabe weiterer Hilfskredite für Griechenland anzuordnen. Wie viel Geld es genau sein soll, is noch unklar. Die EU-Kommission will etwa elf Milliarden Euro an Griechenland auszahlen, damit das Land damit über das ganze Jahr 2016 kommt. Deutschland und andere Euroländer wollen die Summe auf neun Milliarden Euro begrenzen - und im Herbst erneut prüfen. Bei den Gesprächen der Eurogruppe geht es auch um die Frage, ob der IWF sich am jüngsten Hilfspaket in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro beteiligt oder nicht.
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