Italienisches Wahlergebnis dürfte längere Phase der Unsicherheit bringen
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Minneapolis (GodmodeTrader.de) - Das italienische Wahlergebnis wirkt chaotisch. Wir denken jedoch nicht, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Italien die Eurozone verlässt, dadurch massiv gestiegen ist. Aus Sicht der Fünf-Sterne-Bewegung und der Lega Nord war es eine gute Wahl, während die Sozialdemokraten von Matteo Renzi sowie – und das ist überraschender – Berlusconis Forza Italia gelitten haben, wie Adrian Hilton, Leiter des Bereiches globale Zinsen und Währungen bei Columbia Threadneedle Investments in einem Kommentar zum Ergebnis der Parlamentswahl in Italien schreibt.
Aus arithmetischer Sicht dürfte die Regierungsbildung unklar bleiben, bis man wisse, wie die Sitze im Parlament verteilt sein würden. Weder die Fünf-Sterne-Bewegung noch die Mitte-Rechts-Koalition aus Lega Nord und Forza Italia könnten allein regieren. Aber es sei wahrscheinlich, dass in jedem Fall eine Anti-Establishment-Partei an der künftigen Regierung beteiligt sein werde. Die Anleihenmärkte hätten bislang nur wenig reagiert. Wirklich negativ wäre für die Märkte eine Koalition aus Lega Nord und Fünf-Sterne-Bewegung, heißt es weiter.
„Ein solches Szenario würde die Beziehungen zur Europäischen Union wahrscheinlich verschlechtern, speziell im Hinblick auf die fiskalpolitischen Ziele. Wir sind jedoch weit davon entfernt, dass Italien den Euro aufgibt: Beide Anti-Establishment-Parteien haben ihre skeptische Haltung zum Euro in den vergangenen Monaten gedämpft. Und Umfragen zeigen nach wie vor, dass die Mehrheit der Bevölkerung eine Mitgliedschaft in dem Währungsraum gutheißt”, so Hilton.
Am wahrscheinlichsten sei, dass wir eine längere Phase des Feilschens und der Unsicherheit erleben würden, während sich eine Lösung für die Parlamentszusammensetzung ohne absolute Mehrheit finden werde. Im ungünstigsten Fall könnte es in einigen Monaten Neuwahlen geben, heißt es weiter. „Trotz dieser Unsicherheit befinde sich das Risiko, das die Eurozone auseinander bricht, unserer Ansicht nach auf dem tiefsten Stand seit Jahren. Und im Kontext eines soliden Wirtschaftswachstums in der Eurozone könnten sich die Risikoaufschläge von Staatsanleihen aus den Peripheriestaaten denen der Kernanleihen weiter annähern“, so Hilton.
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