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12:36 Uhr, 06.03.2019

Irans Öl will keiner mehr haben

Iran sitzt nun auf einem riesigen Ölteppich, riesige Frachter liegen vollbetankt in den Häfen des Landes. Das ausbleibende Erdöl hat die Preise am Markt steigen lassen. Zuletzt wurde die Sorte Brent mit 66 Dollar je Barrel gehandelt.

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Teheran (Godmode-Trader.de) - Vor den verschärften Sanktionen durch die USA hat der Iran täglich rund 2,3 Mio. Barrel Rohöl pro Tag aus dem Boden geholt. Rund fünf Prozent der weltweiten Versorgung mit Rohöl und Ölprodukten stammten damals aus der Islamischen Republik. China und Indien waren die Hauptkunden des iranischen Öls. Knapp zwei Drittel davon wurden in asiatische Staaten ausgeführt, ein Drittel ging nach Europa.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Der Iran wird sein Öl nicht mehr los, die bisherigen Abnehmer haben sich zurückgezogen - als Reaktion auf die verschärften US-Sanktionen gegen den Iran, wie Statistiken der Londoner Schiffsdatei Vessels Value, die der „WELT“ vorliegen, zeigen. „Zwei der fünf Top-Importeure von iranischem Rohöl, Südkorea und Frankreich, haben ihre Öleinfuhren nahezu gestoppt“, zitierte die Zeitung Court Smith, Analyst bei Vessels Value. Es sehe ganz danach aus, dass die Handelssanktionen durch die USA ihre Wirkung zeigten. China, das wichtigste Abnehmerland, habe im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2018 in den vergangenen Wochen die Einfuhren auf nur noch zehn Prozent der vorherigen Menge verringert.

Iran sitzt nun auf einem riesigen Ölteppich, riesige Frachter liegen vollbetankt in den Häfen. Das ausbleibende Erdöl hat die Preise am Markt steigen lassen. Zuletzt wurde die Sorte Brent mit 66 Dollar je Barrel gehandelt.

Die USA drohen allen Unternehmen, die Öl aus dem Iran beziehen, mit Strafen. Unter anderem sollen diese Firmen von Geschäften mit den USA ausgeschlossen werden. Die Staaten der Europäischen Union haben sich diesen Handelssanktionen bislang nicht angeschlossen. Nach wie vor finden Exporte iranischen Öls statt, die von Ausnahmeregelungen profitieren. Doch auch diesen droht schon bald das Aus.

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1 Kommentar

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    Rußland verkauft den Amis Öl und Iran dann eben an Rußland.

    17:12 Uhr, 06.03.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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