Iran-Atomabkommen: Viel steht auf dem Spiel
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Washington/ Teheran/ Hamburg (Godmode-Trader.de) - Am kommenden Sonntag muss die US-Regierung dem US-Kongress mitteilen, ob sich der Iran im Großen und Ganzen an das Atomabkommen hält. US-Präsident Donald Trump ist ein erklärter Gegner dieses Abkommens. Trump will noch am Freitag seine Haltung verkünden. Er nannte den Vertrag schon während des Wahlkampfs „das schlechteste jemals ausgehandelte Abkommen“. Es ist gut möglich, dass der US-Präsident das Abkommen für gescheitert erklärt. In diesem Fall müsste der US-Kongress innerhalb von 60 Tagen entscheiden, ob neue Sanktionen gegen die Islamische Republik verhängt werden. Ob sich dafür eine Mehrheit im US-Parlament findet, ist aber fraglich. Das Abkommen erlaubt dem Iran die zivile Nutzung von Kernenergie, allerdings muss das Land sein Atomwaffenprogramm einstellen.
Seit dem Ende der Sanktionen Anfang 2016 konnte der Iran seine Ölförderung um eine 1 Mio. Barrel, von 2,8 Mio. auf 3,8 Mio. Barrel pro Tag, ausweiten. Die Exporte stiegen in diesem Zeitraum von zunächst 1,2 Mio. auf 2,2 Mio. Barrel/Tag. Etwa 60 Prozent der Ausfuhren gehen nach Asien, der europäische Anteil macht ca. 25 Prozent aus. „Das größte Risiko für den Iran im Falle einer Wiedereinführung der Sanktionen könnte die wegfallende Nachfrage aus Europa sein“, befürchtet Ölexperte Jan Edelmann von der HSH Nordbank. „Weniger weil sich die Länder den möglichen neuen US-Sanktionen anschließen, sondern vielmehr aus Furcht vor möglichen Sanktionsverstößen durch den von den USA verhängten Maßnahmen. Dies würde den Iran dazu veranlassen neue Abnehmer für das produzierte Öl zu finden, was aller Wahrscheinlichkeit nach asiatische Ländern sein dürften, welche auch die Hauptabnehmer während früherer Sanktionen waren“.
Die mögliche Aufkündigung des Iran-Abkommens durch die USA hängt laut Edelmann „wie ein Damoklesschwert über der geplanten internationalen Ausschreibung für 40 Ölfelder im Iran“. Mit einem Förderpotenzial von drei Mio. Barrel am Tag erreichten die Felder eine höhere Tagesproduktion als Nigeria. „Sollten US-Sanktionen wieder eingeführt würden, würde es westlichen Ölkonzernen schwerfallen, im Iran zu operieren, so dass eine viel kleinere Gruppe von Unternehmen bereit und in der Lage ist, zu investieren, was sich auf zukünftige Produktionswachstumspläne auswirken könnte“, so Edelmann.
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