Internet-Giganten treten in verschärften Wettbewerb
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Kronberg im Taunus (Godmode-Trader.de) - „Bei der Performance der Technologiewerte hatten die ganz großen Börsenwerte im letzten Jahr die Nase vorn. Die Märkte waren und sind noch immer zum großen Teil momentumgetrieben. Doch es hat ein Favoritenwechsel stattgefunden: Kommunikationsausrüster, Software-Titel und IT-Dienstleister liegen in diesem Jahr bisher in Führung. Internetwerte sind dagegen zurückgefallen, und Small-Caps laufen inzwischen besser als Large- und Mega-Caps“, schreibt Hyun Ho Sohn, Fondsmanager bei Fidelity International in einem aktuellen Marktkommentar.
„Bei den Mega-Caps erleben wir eine zunehmende Spreizung bei der Performance. So legen Netflix und Amazon weiter kräftig zu, während Tencent, Alphabet und Facebook schwächer abschneiden“, so Ho weiter. Besonders Facebook leide unter wachsenden Sorgen über mögliche negative Folgen einer schärferen Regulierung. Das seien fundamental solide Unternehmen, doch nach seiner Überzeugung dürfte dieser Umstand schon voll in die Bewertungen eingepreist sein.
Auch der Wettbewerb untereinander wird laut dem Fidelity-Fondsmanager schärfer. Alphabet und Amazon konkurrierten zunehmend um Werbeerlöse und Cloud-Einnahmen, während Facebook mit seiner Marketplace-App im E-Commerce-Bereich expandiere und YouTube (gehört zu Alphabet) im Videobereich Konkurrenz mache. „Viele Anleger unterschätzen den Rückgang der Kapitalrenditen dieser Unternehmen, der durch den wachsenden Konkurrenzdruck zu erwarten ist“, so Ho. Immer höheren Investitionen stünden sinkende Renditen auf das eingesetzte Kapital gegenüber. Zudem treibe die zunehmende Regulierung die Compliance-Kosten in die Höhe.
Die Bewertungen im Technologiesektor sind mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 23 aus Sicht von Fidelity immer noch angemessen. Darüber hinaus seien die Wachstumsraten in dem Sektor mehr als doppelt so hoch wie das Wachstum der globalen Wirtschaftsleistung.
Die lockere Geldpolitik habe bei vielen Unternehmen zu einer laschen Kapitaldisziplin geführt. Das Aufkommen des Cloud-Computing ermögliche es diesen Firmen zudem, Kapazitäten günstig einzukaufen. „Von einer strafferen Geldpolitik sollte die Aktien qualitativ hochwertigerer Unternehmen mehr profitieren als andere“, glaubt Ho. Auf steigende Kapitalkosten dürften die Anleger nämlich reagieren, indem sie stärker auf die Cashflows und die Solidität der Bilanzen achten. Dieses Umfeld sei für Wachstums- und Momentumwerte wahrscheinlich weniger günstig.
Viele Unternehmen sind bestrebt, ihre Betriebsprozesse umzustellen und die Früchte der Digitalisierung zu ernten. Dadurch erhalte der Sektor sowohl in zyklischer als auch in struktureller Hinsicht Auftrieb, so Ho. Auf Sicht von drei Jahren erhält der Sektor weiterhin Unterstützung durch Faktoren wie die Digitalisierung, Investitionen in Datenzentren, neue Technologien wie KI und autonome Fahrzeuge sowie IT-Investitionen von Unternehmen,“ schätzt der Fidelity-Experte den mittelfristigen Ausblick ein.
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