Analyse
06:50 Uhr, 01.04.2025

INTEL - Turnaround dank brutaler Ehrlichkeit?

Intel hat unter der Leitung seines neuen CEOs Lip-Bu Tan einen klaren Kurswechsel angekündigt, der den Chipriesen wieder in eine wettbewerbsfähigere Position bringen soll.

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Tan, der erst Anfang März das Ruder übernommen hat, stellte auf der Intel "Vision"-Konferenz in Las Vegas seine Vision für die Zukunft des Unternehmens vor. Dabei setzte er auf Transparenz und ein radikales Umdenken: „Seien Sie brutal ehrlich mit uns“, forderte er die Kunden auf. Der CEO ist überzeugt, dass diese Art von scharfem Feedback von entscheidender Bedeutung ist, um Intel wieder auf Kurs zu bringen.

Intel muss einfacher und besser werden

Besonders in den Bereichen Innovation und Produktentwicklung sieht Tan Nachholbedarf. „Wir müssen uns verbessern“, gab er zu, was die Grundlage für seine geplante Strategie bildet. Intel wird sich künftig stärker auf die Entwicklung maßgeschneiderter Siliziumprodukte konzentrieren, die besser auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sind.

Ein weiteres zentrales Element von Tans Strategie ist die Vereinfachung der Unternehmensstruktur. Der neue CEO kündigte an, die aus seiner Sicht ineffiziente Mittelschicht der Managementebene abzubauen. „Wir werden mehr Freiheit für unsere Ingenieure schaffen, damit neue Ideen Raum zur Entfaltung finden“, erklärte Tan. Dies soll insbesondere durch eine engere Zusammenarbeit mit den Ingenieuren geschehen, die seiner Meinung nach in der Vergangenheit nicht genug Gestaltungsspielraum hatten. In seinen ersten Wochen als CEO habe er festgestellt, dass Intel von seinen eigenen Talenten zu viel verloren hat – ein Problem, das er mit gezielten Rekrutierungsmaßnahmen beheben möchte. „Es ist meine oberste Priorität, die besten Talente der Branche zu gewinnen und zurückzuholen“, so Tan.

Intel plant zudem, sich von seinen nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereichen zu trennen, was eine mögliche Abspaltung in diesem Jahr zur Folge haben könnte. Der Fokus soll klar auf den Kerntechnologien und -produkten liegen, die vor allem durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und neuen Softwarelösungen weiterentwickelt werden sollen. „Wir werden unsere Strategie neu definieren und dabei Ressourcen freisetzen, um uns auf das Wesentliche zu konzentrieren“, kündigte Tan an.

Darüber hinaus will Intel in den Bereich der humanoiden Robotik investieren, um die Fertigungstechnologien der Zukunft neu zu definieren. Diese technologische Neuausrichtung erfordert nicht nur die Rekrutierung neuer Talente, sondern auch eine klare Vision für die Zukunft, die Tan für Intel entwickeln möchte.

Angesichts der Schwierigkeiten, die Intel in den letzten Jahren bei der Umsetzung einer kohärenten Wachstumsstrategie hatte, ist der Druck auf Tan und das Unternehmen hoch. Die jüngste Erholung der Aktie, die durch Spekulationen über mögliche Unternehmensübernahmen befeuert wurde, könnte jetzt jedoch einen positiven Wendepunkt markieren.

Fazit: Es gibt viel zu tun und Tan will es anpacken. Aktuell können Intel-Aktionäre nicht mehr tun als die Daumen zu drücken. Es ist vielleicht der letzte Versuch, Intel in seiner jetzigen Form zu erhalten.

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