Analyse
08:10 Uhr, 29.07.2022

INTEL – Katastrophenquartal für den Halbleiterriesen

Wenn es schlecht läuft, dann läuft es schlecht. Intel kann ein Lied davon singen. Technisch nicht mehr an der Weltspitze und nun kommen auch die Zahlen stärker unter Druck.

Erwähnte Instrumente

  • Intel Corp.
    ISIN: US4581401001Kopiert
    Kursstand: 39,710 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Intel Corp. - WKN: 855681 - ISIN: US4581401001 - Kurs: 39,710 $ (Nasdaq)

Intel ist aber auch ein zyklisches Unternehmen, auch wenn die letzten Jahre vom ewigen Hype-Zyklus bei Chips gesprochen worden ist. Klar wird die Nachfrage künftig wieder wachsen und Intel befindet sich gerade am Anfang der Restrukturierung, doch die Zahlen können den Markt immer noch erschüttern.

Schlechtestes Quartal seit 2017

Ich habe mir einmal die Mühe gemacht zu schauen, wann Intel zuletzt so wenig Umsatz in einem Quartal gemacht hat, wie in diesem abgelaufenen. Ich lande im Jahr 2017. Der Unterschied, damals war man zumindest extrem profitabel. Der Einbruch der Margen ist dieses Mal besonders signifikant, da auch das GAAP-Ergebnis im Minus gelandet ist und der freie Cashflow im Gesamtjahr sogar leicht negativ erwartet wird. Non-GAAP soll der freie Cashflow bei Minus 1 bis 2 Mrd. USD im Gesamtjahr liegen.

Im zweiten Quartal schrumpfte der Umsatz ggü. dem Vorquartal um 22 Prozent auf 15,3 Mrd. USD. Die operative Marge lag bei Minus 4,6 Prozent ggü. Plus 28,3 Prozent im Vorjahr. Eine Steuerquote von über 50 % führte zu einem Verlust von 0,5 Mrd. USD.

Die Zahlen von Zyklikern sehen am Tief immer am schlechtesten aus und am Hoch am besten lautet ein alter Börsianerspruch. Demnach wäre Intel jetzt wohl eher nahe dem Tief. Nehmen wir die Jahresprognose von 66 bis 69 Mrd. USD als Umsatzprognose her, so müssten die zwei nächsten Quartale jeweils noch etwa 16,5 Mrd. USD Umsatz abwerfen. Der Markt hat bislang die Erwartung von 18,6 Mrd. USD im Q3 und 19,4 Mrd. USD im Q4.

Fazit: Es wird jetzt erstmal Abstufungen hageln. Selbst der größte Bulle wird derzeit Schwierigkeiten haben, in den Zahlen irgendetwas Positives zu finden. CEO Pat Gelsinger spricht im Analystencall davon, dass der Umbau von Intel noch am Anfang stehe und gigantische Chancen lauern. Dieses zweite Quartal könnte dabei der Tiefpunkt gewesen sein, glaubt man dem CEO. Wie die Aktie nach dem ersten Abrutschen dann heute und in den folgenden Tagen reagieren wird, wird viel darüber aussagen, wie der Markt die Chancen von Intel bewertet.

Prognosen an Gewinnwarnung angepasst

Jahr 2021 2022* 2023e*
Umsatz in Mrd. USD 74,70 67,50 74
Ergebnis je Aktie in USD 5,47 2,30 3,42
Gewinnwachstum -57,95 % 48,70 %
KGV 9 21 14
KUV 2,0 2,2 2,0
PEG neg. 0,3
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
Intel Corp.
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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