Innerhalb und außerhalb der OPEC steigt die Ölproduktion
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- Brent Crude ÖlKursstand: 48,090 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Preis für ein Fass Nordseeöl Brent bewegte sich in diesem Jahr zwischen 48 und 57 US-Dollar. Derzeit wieder am unteren Ende. Nach starken Verlusten im Verlauf der Woche liegt der Preis für ein Barrel Brent am Freitagmittag unter der Marke von 48 US-Dollar. Allein seit Montag sind die Preise für Brent-Öl um etwa sechs Prozent gefallen.
Die Hoffnungen der OPEC und weitere wichtiger Förderländer unter der Führung von Russland auf deutlich steigende Ölnotierungen haben sich bisher nicht erfüllt. Trotz ihrer Bemühungen um Förderbegrenzungen, die die Ölschwemme am Weltmarkt in Schach halten und die Lagerbestände senken sollen. Doch die steigende US-Schieferölproduktion und erhöhte Förderungen weitere Länder (auch OPEC-Länder) fahren den Bestrebungen in die Kandare. Zwei Beispiele. Die Ölproduktion in Nigeria etwa dürfte deutlich steigen, nachdem Royal Dutch Shell „force majeure“ für Öllieferungen der Ölsorte Forcados in dieser Woche nach über einem Jahr aufgehoben hat, berichtet die Commerzbank. Dadurch könnten schon kurzfristig bis zu 250.000 Barrel pro Tag zusätzlich an den Markt kommen. Und in Libyen sprach der Chef der staatlichen Ölgesellschaft NOC jüngst davon, die Produktion bis zum Jahresende auf 1,25 Mio. Barrel pro Tag steigern zu wollen (letzte Woche 800.000 Barrel pro Tag).
Einige der US-Schieferölproduzenten können mittlerweile sogar bei Preisen unter 40 US-Dollar mit Gewinn fördern, so dass derzeit immer mehr Bohrlöcher aktiviert werden. Seit Anfang des Jahres ist die Zahl der neu in Betrieb gegangenen Ölquellen um 200 gestiegen. Die US-Ölproduktion soll laut Marktprognosen bis Oktober um etwa 700.000 Barrel steigen. Zusammen mit dem Produktionsanstieg seit Oktober 2016 reicht das allein schon aus, um die gesamte Förderkürzung Russlands und der OPEC zu neutralisieren.
Wie geht es nun weiter? Saudi Arabien möchte demnächst einen Teil des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco an die Börse bringen. Dabei gilt: Je höher der Ölpreis, umso höher der Emissionskurs der Aktien. Vor diesem Hintergrund dürfte das Königreich mit allen Mitteln versuchen, den Preis möglichst weit oberhalb von 50 US-Dollar zu etablieren.
Der Angebotsüberhang am Ölmarkt dürfte wenn dann nur langsam abgebaut werden, so dass ein nachhaltiger Preisschub nicht in Sicht ist. Stärker steigende Ölpreise sind lediglich im Zuge geopolitischer Verspannungen zu befürchten. Deren zeitliches Auftreten ist jedoch nicht absehbar und schon gar nicht prognostizierbar.
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