Kommentar
08:08 Uhr, 13.06.2023

Inflationsrate sinkt auf 6,1 %

Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Mai deutlicher verlangsamt, wie das Statistische Bundesamt am Morgen im Rahmen der zweiten Veröffentlichung bestätigt hat. Trotzdem bleibt die Inflation stark erhöht.

Der Anstieg der Verbraucherpreise auf Jahressicht in Deutschland hat sich im Mai auf einem hohen Niveau weiter abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen im Mai um 6,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt auf endgültiger Basis bestätigte. Vorläufig war für Mai ebenfalls eine Inflationsrate von 6,1 % gemeldet worden. Im April war noch ein Anstieg der Verbraucherpreise auf Jahressicht um 7,2 % verzeichnet worden.

"Die Inflationsrate hat sich damit weiter abgeschwächt, bleibt jedoch trotzdem auf einem hohen Niveau", sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, laut Pressemitteilung. "Deutlich geringer fiel im Mai der Preisauftrieb bei Energie gegenüber dem Vorjahresmonat aus. Die Nahrungsmittel bleiben auch in diesem Monat der stärkste Preistreiber."

Im März hatte die Inflationsrate 7,4 % und im Februar 8,7 % betragen. Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben.

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Im Monatsvergleich gingen die Verbraucherpreise um 0,1 % zurück, nach einem Plus von 0,4 % im April.

Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index erhöhten sich die Verbraucherpreise auf Jahressicht im Mai um 6,3 % und sanken gegenüber dem Vormonat um 0,2 %. Auch hier wurden die vorläufig gemeldeten Werte bestätigt.

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat im Mai mit 14,9 % weiter stark überdurchschnittlich. Die Energiepreise legten auf Jahressicht um 2,6 % zu und erhöhten sich damit weniger stark als die Verbraucherpreise insgesamt, wie das Statistische Bundesamt ebenfalls bestätigte.

"Teurer binnen Jahresfrist wurden vor allem Molkereiprodukte (+28,2 %), Brot und Getreideerzeugnisse (+19,3 %) sowie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (+19,0 %)", erläuterte das Statistische Bundesamt in seiner Pressemitteilung. "Auch für andere Nahrungsmittel, zum Beispiel für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+17,9 %) sowie für Gemüse (+17,3 %) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin spürbar mehr bezahlen. Hingegen waren Speisefette und Speiseöle um 7,1 % günstiger als ein Jahr zuvor, insbesondere durch den Preisrückgang bei Butter (-23,3 %)."

Trotz der jüngsten Abschwächung liegt die Inflation europaweit weiter deutlich über dem 2 %-Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB dürfte deshalb die Leitzinsen weiter erhöhen. Für den Zinsentscheid am Donnerstag und für den folgenden Zinsentscheid rechnen die Märkte mit einer weiteren Anhebung der Leitzinsen um jeweils 0,25 Prozentpunkte.

Heute um 14.30 Uhr werden mit Spannung erwartete US-Inflationsdaten für Mai veröffentlicht, die wegen des morgigen Zinsentscheids der US-Notenbank Fed stark im Fokus stehen dürften.

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