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11:44 Uhr, 01.07.2016

Industriemetalle: Die Untiefen des Brexit umschiffen

Im Vergleich zu anderen Märkten haben sich die Basismetalle nach dem Brexit-Votum der Briten den Analysten der UniCredit zufolge überraschend solide präsentiert.

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Rom (GodmodeTrader.de) - Überraschend haben sich die Briten in der Vorwoche für den Austritt aus der EU („Brexit“) entschieden. Finanzmärkte, Wahlprognosen und Wettbüros wurden allesamt auf dem falschen Fuß erwischt, wie die Analysten der UniCredit im aktuellen “Metals Weekly” schreiben.

Natürlich seien das Pfund Sterling und der FTSE eingebrochen. Andere europäische Börsen seien ebenfalls auf Talfahrt gegangen und der Preis für Rohöl habe fünf Prozent nachgegeben. Unterdessen seien als sichere Häfen geschätzte Anlagen begehrt gewesen: Der US-Dollar und der japanische Yen hätten kräftig angezogen und Gold sei um 100 US-Dollar je Feinunze bzw. knapp neun Prozent auf ein Hoch von 1.369 US-Dollar pro Unze gestiegen, heißt es.

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„Im Vergleich zu anderen Märkten waren die Basismetalle überraschend solide. Sicherlich bergen sinkende Ausgaben der Privathaushalte und vor allem rückläufige Investitionen Gefahren für die Metallnachfrage, doch ist Großbritannien mit einem Anteil von weniger ein Prozent am globalen Metallkonsum ein sehr kleiner Markt. Eine konjunkturelle Abkühlung in Großbritannien hätte so gut wie keine Auswirkungen auf das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Das erklärt (unter anderem), warum die Basismetalle den Schock durch das Votum für den EU-Austritt bisher abgeschüttelt haben”, so die UniCredit-Analysten.

Eine Ansteckung ganz Europas könnte aus fundamentaler Sicht ein größeres Problem sein, weil die EU für rund 15 Prozent der globalen Metallnachfrage verantwortlich zeichne. Das Risiko sollte sich während der Sommermonate klären, doch bis dahin könnten die Metallpreise stärker schwanken, heißt es weiter.

„Letztlich könnten die Metalle vor allem von den Auswirkungen des Brexit auf den US-Dollar und die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) betroffen sein. Bis sich der Staub legt, wird der Greenback auf jeden Fall gefragt bleiben. Allerdings hat die Wahrscheinlichkeit einer Fed-Zinserhöhung in diesem Jahr deutlich abgenommen”, so die UniCredit-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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