Indien und China: Nutznießer des Ukraine-Krieges?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Peking (Godmode-Trader.de) - Russland bemüht sich, den Schaden westlicher Sanktionen über Handelsbeziehungen in Asien auszugleichen. Nach Angaben seines Außenministeriums Sergej Lawrow will Moskau den Handel mit China stark ausweiten. Die Rohstoff- und Warenlieferungen sollen demnach markant wachsen. Bis 2024 solle das Handelsvolumen 200 Milliarden Dollar erreichen. Chinas Firmen seien trotz möglicher US-Folgesanktionen bereit, die Kooperation mit Moskau deutlich auszubauen.
Auch Indien, nach China das bevölkerungsreichste Land der Erde, ist für Russland von besonderer Bedeutung. Neu Delhi hat sich den westlichen Sanktionen wegen der russischen Invasion in die Ukraine nicht angeschlossen, sondern fährt einen weitgehend neutralen Kurs. Nach seiner Visite in China hat Lawrow mit Indien ein Land besucht, das bereits zu den größten Abnehmern russischer Rohstoffe gehört.
Noch ist der jährliche Gesamthandel beider Länder überschaubar. Er betrug in den vergangenen Jahren durchschnittlich rund 9 Mrd. US-Dollar, hauptsächlich Düngemittel und Rohöl. Indiens Handel mit China beläuft sich mit mehr als 100 Mrd. Dollar pro Jahr da schon auf einem ganz anderen Niveau.
Doch Indien könnte der Nutznießer der kriegsbedingten Krise Russlands mit dem Westen werden und die Regierung in Moskau damit auch stützen. Nach beträchtlichen Rabatten Moskaus auf sein Öl seit dem Angriff auf die Ukraine hat Indien jetzt mindestens 13 Mio. Barrel aufgekauft. Zum Vergleich: Im gesamten letzten Jahr importierte der Subkontinent nur drei Mio. Barrel mehr.
Kritik aus dem Westen weist Neu-Delhi zurück: „Ich setze die nationalen Interessen meines Landes an die erste Stelle, und auch meine Energiesicherheit“, sagte Finanzministerin Nirmala Sitharaman dem Sender CNBC. „Warum sollte ich es nicht kaufen? Ich brauche es für mein Volk“, sagte sie mit Blick auf das russische Öl.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.